Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„alles ausser fern“

25. Feber 2020 | von Nina Zacke
„alles ausser fern“
Ksenia Konrad erzählt von den Tücken, die deutsche Sprache zu erlernen. RS-Foto: Kofelenz
Gemeinsame Lesung der Büchereien Breitenwang und Reutte

(sk) Am vergangenen Freitag durften zahlreiche Besucher erfahren, was es heißt, als Fremder die deutsche Sprache zu erlernen. Welche Hürden, Fallen und schwer überwindbare Hindernisse zu umschiffen sind, davon weiß Ksenia Konrad, die Autorin des Buches „alles außer fern“ zu erzählen.

Bereits im Herbst 2019 wurde bei einer Podiumsdiskussion das Buch „alles außer fern“ kurz vorgestellt (die RUNDSCHAU berichtete), jedoch bemängelten viele Leser, dass dabei die Präsentation des Buches viel zu kurz gekommen sei. Nun bot sich die Gelegenheit, bei der von den Büchereien Breitenwang und Reutte gemeinsam organisierten Lesung mehr zu erfahren. Die russisch-stämmige Autorin Ksenia Konrad erzählte ein wenig über ihren Werdegang bevor sie Passagen las bzw. erzählte. „Geschichten, die so oder so passiert sind“, so die Autorin. Alles in allem ein vergnüglicher Abend für die Besucher, die sich in heiteren Szenen, verpackt in deutscher Grammatik, wiederfanden.
Ksenia Konrad schreibt in ihrem Buch vom Kennenlernen ihrer Kurs-teilnehmer, ihren Problemen beim Erlernen einer Sprache bis hin zum Wiedersehen beim Weihnachtsmarkt in Innsbruck. Die Frage aus dem Publikum, ob alle Teilnehmer genug Deutsch können, um dem Unterricht zu folgen, beantwortet sie mit Nein. Ihre Gruppen umfassen meist acht bis elf Schüler jeglicher Altersgruppe. Die Sprachkenntnisse reichen von „gar kein Wort Deutsch“ bis zu einfachen Kenntnissen. Sie demonstriert anhand von vorgezeigten Gesten, wie man jemandem Sprache – Wörter – beibringt, der gar nichts versteht. So ist es jedes Mal eine Herausforderung für sie, die es zu meistern gilt. Schöne Erlebnisse sind für sie dann aber, wenn sie nach Absolvierung eines Kurses Teilnehmer auf der Straße trifft, die ihr dann von erreichten Zielen (eine eigene Wohnung, ein Job) berichten. Ein Abend, an dem viel gelacht wurde, der jedoch einem jeden Besucher bewusst machte, was es heißt, ohne Sprachkenntnisse in einem fremden Land zu sein und wie schwierig die deutsche Sprache für jemanden ist, der sie nicht von klein auf gelernt hat.

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