Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Anrainer zeigten sich zufrieden

1. Oktober 2019 | von Nina Zacke
Anwohner Hubert Winkler, Projektleiter Robert Zach und Tunnelexperte Günter Guglberger (v. l. stehend) RS-Foto: Tiefenbacher
So sehen Sieger aus – LA Bgm. Toni Mattle und NR Elisabeth Pfurtscheller RS-Foto: Archiv
Benedikt Lentsch: „Fast in jeder Gemeinde ein großes Minus“ RS-Foto: Archiv
Fabian Walch: „Niedergeschmettert, aber wir werden weiterkämpfen“ Foto: FPÖ/Helmut Sonnweber
Wolfgang Egg: „Wirklich neue Zeiten“ RS-Foto: Archiv
Johannes Tilg: Basis für weitere Wahlen, etwa die Gemeinderatswahlen RS-Foto: Archiv
Auch der Venet Bob wurde offiziell seiner Bestimmung übergeben: Betriebsleiter Christian Ferchl, Thomas Walser, Pfarrer Herbert Traxl, Bgm. Wolfgang Jörg (Landeck), Bgm. Siegmund Geiger (Zams), Vorstand Werner Millinger, BR Peter Raggl, Birgit Bouvier (TVB TirolWest) und Rainer Kappacher (AR-Vorsitzender-Stv., v. l.) RS-Foto: Zangerl
Der neue Venet Bob garantiert jede Menge Action. RS-Foto: Zangerl
Das erste Observatorium in Tirol wurde kürzlich am Venet eröffnet. RS-Foto: Zangerl

Schlossgalerie: Landesstraßenverwaltung stand Rede und Antwort


 

Die Landesstraßenverwaltung zeigte in Landeck die Pläne für die Schlossgalerie an der L76 südlich der Stadteinfahrt. Die Anwohner zeigten sich zufrieden mit den Entwürfen.

 

Von Herbert Tiefenbacher

 

Auf der L76 zwischen Landeck und Fließ ist es zu mehreren Felsstürzen gekommen. Das Land Tirol (Landesstraßenverwaltung) reichte nun ein Projekt ein, welches vorsieht, 120 Meter südlich der Gerberbrücke eine 722 Meter lange Galerie zu errichten. Die gefährdeten Bereiche unmittelbar vor und hinter der Galerie werden durch Steinschlagschutznetze gesichert. So ein Projekt kann zunächst beunruhigend für die Bevölkerung, insbesondere aber für die Anwohner, sein. Das wissen auch die Politiker und die Projektverantwortlichen der Landesstraßenverwaltung. Um eventuellen Missverständnissen und Unklarheiten vorzubeugen und Vertrauen aktiv zu gestalten, wurden die Projektunterlagen im September 2019 im Rathaus in Landeck zur öffentlichen Einsicht aufgelegt. Vergangenen Montag standen sogar die zuständigen Projektverantwortlichen (Projektleiter Robert Zach, der Brücken- und Tunnelexperte des Landes Tirol Günter Guglberger und der Leiter des Bezirksbauamtes Imst Günter Heppke) Bürgern für Fragen zur Verfügung.

 

BEDENKEN ZERSTREUT. 14 Anwohner waren gekommen. Projektleiter Zach stellte die genauen Baupläne vor. Im Anschluss konnte das Publikum Fragen stellen. Was bei den Bewohnern von Gramlach am meisten Besorgnis erregt, ist, dass es in ihrem Wohnumfeld zu erhöhten Lärmbelästigungen kommen wird. Mit einer guten Nachricht konnte Zach ihre Bedenken zerstreuen. Projektleiter Zach versicherte, dass es diesbezüglich durch das Galeriebauwerk „überall besser wird“. Jedoch ist zeitweise mit Baulärm zu rechnen. „Ohne Baulärm geht es nicht. Für die Galerie wird zum Beispiel der Fels abgesprengt, das heißt, dass geschossen werden muss“, betonte Zach.

 

BAUBEGINN. Anfang dieser Woche startete die straßenrechtliche Verhandlung, der erste Teil der Behördenverfahren für die Genehmigung der Galerie. Es werden seitens der Projektbetreiber keine großen Probleme erwartet. Die Umsetzung der Pläne soll im Frühjahr 2020 beginnen, die Bauzeit beträgt voraussichtlich zwei Jahre. Bezüglich der Projektkosten hält sich Günter Heppke noch bedeckt. Er will jetzt einmal die Ausschreibung abwarten und schauen wie die Angebotspreise aussehen, bevor er die Summe der Kosten nennt. Eine dezidierte Antwort gab Projektleiter Zach auf die Frage, ob die Strecke während der Bauarbeiten für den Verkehr immer offen bleibt. „Der gesamte Abschnitt ist während der Bauzeit weitgehend einspurig befahrbar. Aber ganz ohne Komplettsperre geht es leider nicht“, so Zach. Es sind zwei Totalsperren erforderlich. Der Felsabtrag im Frühjahr 2020 erfordert sieben bis zehn Wochen Sperre. Und noch einmal muss die Straße während den Bauarbeiten rund um die markante Felsnase komplett gesperrt werden. „Da sind wir noch am Knobeln“, berichtete Zach. Während diesen Sperren wird der Verkehr über den Landecker Tunnel umgeleitet. Die Bezirkshauptmannschaft Landeck wird mit der Asfinag Verhandlungen zwecks einer vignettenfreien Benutzung des Tunnels aufnehmen.

 

DREI FRAGEN ZUM PROJEKT. Ein Anwohner erkundigte sich, ob es einen Gehsteig in der neuen Galerie gibt. Projektleiter Zach beantwortete diese Frage mit Ja. „Beidseitig werden ein Meter breite, erhöhte Seitenstreifen kommen“, erklärte er und sagte in einem Atemzug: „Aber ich wüsste schönere Plätze zum Spazierengehen, denn da ist es sicher nicht ganz ungefährlich.“ Ein Zuhörer wollte wissen, ob eine Umfahrung über Gramlach geprüft wurde. Das bejahte der Projektleiter und verwies auf das Ergebnis. Zach: „Die dortige Straße ist nicht geeignet und eine Brücke über den Inn ist zu teuer.“ Und es gibt noch einen Grund, der dagegen spricht: der Anrainerschutz. Ein anderer Zuhörer fragte, warum nicht die Tunnelvariante verwirklicht wird. Laut Bezirksbauamtchef Heppke seien die gesetzlich vorgeschriebenen Fluchtwege eine nicht lösbare Aufgabe.

 

VERKEHRSRÜCKSTAU. Bgm. Dr. Wolfgang Jörg deponierte den Wunsch an die Projektverantwortlichen, dafür zu sorgen, dass während der Bauphase Verkehrsrückstaus nach Möglichkeit vermieden werden, weil diese Landeck belasten würden. „Das Baubezirksamt hat die Bauaufsicht, die als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung steht. So kann gegebenenfalls auf Probleme schnell reagiert werden“, sagte Günter Heppke. Im Großen und Ganzen scheint das Schutzprojekt vom anwesenden Publikum akzeptiert zu werden. Es machte sich am Veranstaltungsende weder Kritik noch Unverständnis bemerkbar. „Die Antworten waren klar und die Informationen aufschlussreich. Wir können mit dem Bauvorhaben durchaus zufrieden sein“, resümierte ein Anwohner.

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