Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

„Ausgezeichnetes“ Zusammenspiel

20. August 2019 | von Nina Zacke
„Ausgezeichnetes“ Zusammenspiel
Gemeinsam stark. Mit dem Projekt „Tirol Ambulanz“ schaffte es das Unternehmen „Frickonsult“ in Oscar-Manier auf das Stockerl. Im Bild: Michael Schweiger, Christian Frick und Philipp Kerber (v.l.).RS-Foto: Weber

Beraten und beraten werden


Zwei Außerferner Unternehmen beschreiten gemeinsam einen erfolgreichen Weg. Wer Neues wagt, zeigt Mut, Herzblut und Unternehmergeist. Wer ein Unternehmen gründet, muss aus einem besonderen Holz geschnitzt sein und wissen, wo, bzw. bei wem er sich Rat holen kann.


Von Sabine Schretter und Michaela Weber

Christian Frick, Inhaber der Unternehmensberatung „Frickonsult“, ist so jemand, bei dem man sich Rat holt. Philipp Kerber und Michael Schweiger wissen das. Gemeinsam mit ihrem strategischen Partner, der MKT Krankentransporte in München, gründeten sie die „Tirol Ambulanz Rettungsdienst und Krankentransport GmbH“. „Frickonsult“ begleitete die beiden Jungunternehmer auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit. Die RUNDSCHAU traf die drei zu einem Gespräch.
Warum sollten Kunden eure Dienstleistungen in Anspruch nehmen? Was macht ihr anders/besser als andere? Was wollt ihr erreichen?
Philipp Kerber und Michael Schweiger (Geschäftsführer und Gesellschafter „Tirol Ambulanz“) kamen mit vielen Fragen zu Unternehmensberater Christian Frick. Nach Hause fuhren sie mit Haus- und Denkaufgaben.
Einige Workshops und Treffen folgten, bis im Mai das erste Auto Fahrt aufnahm.
Christian Frick selbst ist auch Jungunternehmer, „Frickonsult“ gibt es jetzt seit einem Jahr. „Nach diesem ersten Jahr als selbstständiger Unternehmensberater wollte ich ein Feedback einholen. Ich wollte meine ,Fieberkurve‘ sehen. Daher entschloss ich mich, beim Constantinus Award mitmachen. Die Zusammenarbeit mit Philipp und Michael war für mich sehr erfolgreich und hat mir große Freude bereitet. Also fragte ich die beiden, ob ich ihr/unser Projekt einreichen kann“, erzählt Christian Frick. Dieses Einverständnis war rasch eingeholt, das Projekt wurde eingereicht. Prompt wurde die Einreichung nominiert. Die achtzigköpfige Jury stellte das in Pflach angesiedelte Unternehmen in Oscar-Manier auf das Stockerl. Wie sich bei Christian Frick und dem Team der Tirol Ambulanz noch heute beim Gedanken an die Bekanntgabe die Haare aufstellen, konnte man beim Ansehen des Videos miterleben. „Ein Erlebnis, das man nie vergisst“, stimmten die drei im Kanon ein.
„Damit habe ich niemals gerechnet, das war nicht geplant. Umso mehr erfüllt mich dieser Erfolg mit Stolz und zeigt, dass der Weg der richtige ist“, so der Unternehmensberater. Mit dem Constantinus Award werden jährlich qualitätsvolle Beratungs- und IT-Leistungen öffentlichkeits- und zielgruppenwirksam ausgezeichnet.
Christian Frick sammelte über 30 Jahre viel Erfahrung als Bank- und Firmenkundenbetreuer. Eine Tatsache, die ihm heute zugute kommt. Nach 30 Jahren lässt man vieles Revue passieren. „Ich hatte eine Unternehmensvision, wollte Regionsarbeit betreiben. Für die Realisierung meiner Idee blieb mir nur der Weg in die Selbstständigkeit“, zeichnet Christian Frick die ersten Schritte nach.
Mit „Frickonsult“ bietet er eine im Außerfern einzigartige Unternehmensberatung an. „Es gibt im Bezirk keinen zweiten Unternehmensberater, der solch umfassende Modelle entwickelt. Ich sehe mich ganz stark im Bereich Managementberatung“, erklärt Christian Frick. Als erster zertifizierter Management Consulter bietet er Hilfe in Sachen Gründung, Unternehmenswachstum, Verbesserung, Finanzierung und Sanierung an.
Der Außerferner per se sei eher beratungsresistent. Da müsse man als Berater schon ziemlich gut sein und viel Überzeugungsarbeit leisten, deutet er an, dass auch so manche Hürde zu nehmen ist.
Philipp Kerber und Michael Schweiger suchten für die Realisierung ihrer Geschäftsidee einen externen Berater. Dass beide für ihre Idee brennen, war für Christian Frick von Anfang an klar. „Ich habe die beiden auf ihrer Reise begleitet. Man kann es mit einer Bergtour vergleichen, da geht man ja auch nicht einfach so drauflos.
Man sucht sich zuerst ein Ziel aus, überlegt, was man alles braucht, was man alles bedenken muss, um zum Gipfel zu gelangen. Man plant die Tour und ist dabei oft froh, wenn jemand von außen einen Blick auf diese Pläne wirft“, schildert Frick die Anfänge der erfolgreichen Zusammenarbeit. Der Experte bringt Wissen mit, lernt Stück für Stück seine(n) Kunden und die Angebotslogik kennen. Er zeigt Szenarien auf, um zu sehen, ob das Geschäftsmodell auch in Zukunft funktionieren kann.
Zum Unternehmer geboren.

Zur Selbstständigkeit muss man eine Unternehmerpersönlichkeit mitbringen. „Energie, Herzblut und den tiefen Wunsch, sich etwas Eigenes schaffen zu wollen – das sind die Essenzen, die es ausmachen“, sagt Jungunternehmer und Berater Christian Frick. Die Auseinandersetzung mit dem Unternehmen ist für Berater und Unternehmer unablässig. Frick rät jedem/r Unternehmer/in, einen Teil der Jahresarbeitszeit „am Unternehmen“ als „im Unternehmen“ zu arbeiten. Ein neutraler Blick von außen legt den „Sand im Getriebe“ oder Verbesserungsmöglichkeiten frei. Ein Alleinstellungsmerkmal oder die Leistungen, die andere Unternehmen auch bieten, ein wenig besser zu machen – das sollte der eigene Anspruch sein.
Philipp Kerber und Michael Schweiger bringen diese Attribute mit. Sie wollen, sie brennen, sie tun. Christian Frick zeigte ihnen den richtigen Weg, den sie jetzt engagiert und erfolgreich beschreiten. Sich für diesen Weg Rat zu holen, ist richtig und wichtig. In Tirol stehen die Wirtschaftskammer und das Land dahinter und bieten die „Tiroler Beratungsförderung“ für bereits bestehende und neu zu gründende Unternehmen. Für bestehende Unternehmen werden 50 Prozent der Beratungsstunden gefördert. 80 Prozent Förderung gibt es für Jungunternehmer. Sie können zusätzlich drei Jahre lang Beratung in Anspruch nehmen, die gefördert wird.
Für die Tirol Ambulanz Rettungsdienst und Krankentransport GmbH. steht „Frickonsult“ auch weiter mit Rat und Tat bereit.
Christian Frick selbst beschreitet weiter den Erfolgsweg. „Es läuft mehr als planmäßig. Mittlerweile berate ich auch Kunden in den Bezirken Imst, Landeck und Innsbruck Land. Für die nahe Zukunft ist eine kapazitätsmäßige Aufstockung geplant. Eine zweite Firma ist bereits am Start. Gemeinsam mit einem Partner werde ich eine Risikokapitalplattform gründen. Meine Vision ist die gezielte Regionsentwicklung“, verrät Christian Frick über seine Zukunftspläne.
Das prämierte Projekt „Tirol Ambulanz“.

Das Rettungsdienst- und Krankentransportunternehmen „Tirol Ambulanz“ sieht sich als professionellen Dienstleister im Gesundheitswesen; man will als Puzzleteil einen Strukturwandel im Krankentransport und zur Um- und Ausgestaltung im Gesundheitssystem beitragen. „Wir sind mehr als eine Transportlösung“, stellt Kerber fest. Tirol Ambulanz-Geschäftsführer und Gesellschafter schreiben sich Flexibilität und Pünktlichkeit auf die Fahne.
Allem voran steht aber der menschliche Umgang. „Wenn ein alter Mensch zum Kartenspielen ins Gasthaus will, dann ist das für ihn vielleicht genauso wichtig wie die Fahrt zum Arzt“, weiß Schweiger aus Erfahrung. „Mit unseren Rettungs- und Transportfahrten wollen wir keinesfalls den Taxiunternehmern Konkurrenz machen. Unser Service soll Menschen zur Verfügung stehen, die professionelle Hilfe brauchen, wir sind kein Taxidienst“, so Schweiger. Freundlichkeit, gut ausgebildetes Fachpersonal, Aufmerksamkeit und immer etwas mehr als der übliche Service sind dem Team der Tirol Ambulanz wichtig. Verordnete Rettungs- und Krankentransporte (Therapie, Bestrahlung, Dialyse usw.) rechnet das Unternehmen mit den Kassen/Vertragspartnern ab.

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben