Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Demokratiewoche

10. März 2020 | von Sabine Schretter
Demokratiewoche
Die Marktgemeinde Reutte beteiligt sich an der Demokratiewoche 2020. Foto: REA

Reuttes Jugend soll mitreden und mitgestalten


(sas) Auch die Marktgemeinde Reutte beteiligt sich neben fünf weiteren Tiroler Gemeinden (Wörgl, Hall, Telfs und Imst) an der „Demokratiewoche“. Mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen machen sie auf die Bedeutung von demokratischen Entscheidungsprozessen und von Bürgerbeteiligung aufmerksam.

Bürgerbeteiligung ist auch ein Grundprinzip beim Audit Familienfreundliche Gemeinde. Die Gemeinden Reutte, Wörgl und Telfs beteiligen sich an dieser Initiative des Arbeits- und Familienministeriums. Dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist, zeigen Entwicklungen hin zu einer „illiberalen Demokratie“ in zahlreichen osteuropäischen Ländern. Dabei werden zwar Politiker vom Volk gewählt. Mitzureden gibt’s dann allerdings nichts mehr. Im Gegenteil, viele politischen Grundrechte werden massiv eingeschränkt.
Moja und Smile.

Treibende Kräfte hinter dieser Initiative in der Marktgemeinde Reutte sind auch die Mobile Jugendarbeit (MOJA) und das Jugendzentrum Smile. Beide Institutionen luden Jugendliche ein, ihre Gedanken zum Thema Demokratie im Rahmen eines Kreativ-Workshops mit Graffiti-Künstler Robert Wilhelm auf Banner festzuhalten. Diese Banner zieren in der Demokratiewoche die Ortseinfahrten der Marktgemeinde. Theresa Rauter von der MOJA Reutte widmet in dieser Woche ihre Arbeit mit den Jugendlichen ganz dem Thema Mitreden und Mitgestalten. Am Freitag, dem 20. März, um 18 Uhr, gibt es für Jugendliche auch die Gelegenheit zum offenen Austausch mit Bürgermeister Alois Oberer und Andrea Weirather, Obfrau des Ausschusses für Bildung, Jugend und Integration. Diese Veranstaltung findet im Jugendzentrum Smile in Reutte statt. Jugendliche ab 12 Jahren sind herzlich eingeladen, ihre Anliegen mit Alois Oberer und Andrea Weirather zu diskutieren.
Frauen und Politik.

Ein weiterer Schwerpunkt gilt dem Thema Frauen und Politik. Am Montag, dem 16. März, um 18 Uhr, findet in der Bücherei Reutte eine öffentliche Diskussionsveranstaltung mit Nationalrätin Elisabeth Pfurtscheller und der Politikwissenschaftlerin Alexandra Weiss statt. Partnerin für diese Veranstaltung ist der Verein BASIS, Frauenservice und Familienberatungsstelle im Außerfern. Weiss  lehrt an der Universität Innsbruck zu den Themen soziale Ungleichheit, Wohlfahrtsstaat, soziale Bewegungen, Kapitalismus- und Staatstheorien. Einer ihrer Forschungsschwerpunkte liegt auch in der Politik der Geschlechterverhältnisse. In ihrem Vortrag spricht sie über Geschlecht und Demokratie. Sie erläutert dabei die historische Entwicklung und die Bedeutung für den ländlichen Raum. Demokratie fand historisch betrachtet zunächst ohne die Frauen statt. Sie wurden sogar explizit ausgeschlossen und nicht als Staatsbürgerinnen anerkannt. Diese historischen Voraussetzungen prägen unser politisches System bis heute. Gerade die Kommunalpolitik gilt als besonders „männlich“, mit der Folge, dass Interessen und Bedürfnisse von Frauen oft weniger abgebildet werden. 

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