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Der „weiße Fleck“ ist weg

14. Mai 2019 | von Nina Zacke
Der „weiße Fleck“ ist weg
Große Freude über die neue Prüfstelle des ARBÖ in der Lechtaler Straße 27 in Lechaschau: Die Techniker: Pascal Prantl (l.) und Thomas Metzner flankieren hier Tirols ARBÖ-Präsident Edi Fleischhacker und den Tiroler Betriebsleiter Mathias Margreiter (2.v.r.). RS-Foto: Gerrmann

ARBÖ eröffnete neues Prüfzentrum mit modernstem Gerät in Reutte


Ein lang gehegter Wunsch ist in Erfüllung gegangen: Seit Freitag hat der Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs (ARBÖ) nun auch ein Prüfzentrum auf höchstem technischen Niveau in Reutte. Zusammen mit dem im vergangenen Jahr in Betrieb genommenen Rettungshubschrauber kann man nun im Außerfern mit einem Top-Angebot aufwarten.

Von Jürgen Gerrmann

Nicht zuletzt Tirols ARBÖ-Präsident Eduard („Edi“) Fleischhacker strahlte aus diesem Anlass übers ganze Gesicht. Schließlich habe er schon vor über 20 Jahren gesagt: „Der weiße Fleck Reutte muss weg!“
Was lange währte, ist in der Lechtaler Straße 37 in Lechaschau nun endlich gut geworden. Das lag laut Fleischhacker daran, dass man die Umstrukturierung des ARBÖ in verschiedenen Stufen angegangen sei: Zunächst habe man die bereits vorhandenen Prüfstellen umgebaut oder durch Neubauten ersetzt. Dann sei die Erneuerung des kompletten Fuhrparks dran gewesen. Stufe 3: neueste Geräte für alle Prüfstellen. „Wir wollen für unsere Mitglieder stets das Modernste bereithalten“, unterstrich der Präsident: „Dass wir mit der Prüfstelle Reutte nun flächendeckend in ganz Tirol vertreten sind, macht mich glücklich. Und es ist auch eine große Genugtuung für mich persönlich.“
Mitarbeiter fehlen.

Voller Stolz präsentierte Mathias Margreiter, der Betriebsleiter des ARBÖ Tirol, die „großzügige Halle mit drei Arbeitsplätzen.“ Neben dem Pannen- und Abschleppdienst, der dank eines hervorragenden Partners weiter rund um die Uhr zur Verfügung stehe, könnten die Außerferner Mitglieder nun ortsnah alle Prüfdienste in Anspruch nehmen. Auch für Service und kleinere Reparaturen sei man bestens gerüstet: „Von der Ausstattung her sind wir auf dem neuesten Stand, um in der modernen Zeit über die Runden zu kommen.“ Eins bedauert Magreiter allerdings: „Wir haben bislang leider nur einen Techniker. Und suchen daher dringend qualifizierte Mitarbeiter, die auch in Softwarefragen fit sind.“
Ein Ortsclub des ARBÖ existiert im Außerfern nicht. Daher hat man auch keinen exakten Überblick, wieviele dortige Mitglieder nun vom neuen Service profitieren. Reutte wird vom Imst aus betreut und Margreiter schätzt, dass etwa 5000 Menschen in den beiden Bezirken einen ARBÖ-Mitgliedsausweis haben. In ganz Tirol sind es übrigens 25 000.
Stolz ist Edi Fleischhacker übrigens auch auf das Engagement seiner Organisation in Schulen: „Dort zeigen wir jungen Menschen die Gefahren von Alkohol und Drogen auf und informieren sie auch, was zum Beispiel passieren kann, wenn man sein Moped frisiert. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit.“ Auch am Reuttener Poly sei man da kürzlich zu Gast gewesen: „Wir sind für 2020 schon fast ausgebucht.“
Transithölle und Motorradlärm.

Zu verkehrspolitischen Fragen nahm derweil Sebastian Obrecht von der ARBÖ-Bundesorganisation Stellung. Was meint der ARBÖ zum Beispiel zur Debatte um den Fernpasstunnel? „Natürlich wäre eine Infrastrukturmaßnahme super und erfreulich. Aber das Geld muss ja auch irgendwo herkommen. Andererseits: Angesichts der Transithölle im Außerfern muss was getan werden.“
Im Westen Österreichs nehme der Lkw-Verkehr Jahr zu Jahr um sieben bis acht Prozent zu: „Das ist auch für die Lastwagenfahrer nicht fein. Und überhaupt für niemand zufriedenstellend.“ Also doch ein Tunnel? „Ich bin kein Techniker. Ich weiß nur: Die jetzige Lösung ist die Schlechteste.“
Anwohner des Lechtals wiederum leiden unter einer anderen Zielgruppe des ARBÖ: den Motorradfahrern. „Einerseits verstehe ich die Anrainer“, sagt Obrecht dazu: „Aber auf der anderen Seite hat das Außerfern nun mal wunderbare Motorradstrecken. Man muss wohl einfach mehr Rücksicht aufeinander nehmen.“

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