Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Die Bullishow 2019 – sehen und gesehen werden

2. Juli 2019 | von Nina Zacke
Simon Schweiger und sein Vater Johann Schweiger (v.r.) posierten zu der jeweils passenden Generation des Bullis. RS-Fotos: Grißmann
Ein perfektes Trio: Fr. Manon Desjardins & Fr. Maria Zacherl mit ihrem T1.
Galerie Bullishow Reutte. RS-Fotos: Grißmann

Reise in die Vergangenheit und Spielplatz der modernen Technik


Das Wetter zeigte sich am letzten Juniwochenende von seiner besten Seite und bescherte damit den großen und kleinen Fans der Bullis ein unvergessliches Event.

Von Christina Grißmann
Für alle Fans von 0 bis 100 Jahren.

Schon zum dritten Mal fand die Bullishow vom 29. bis 30. Juni im und um das Autohaus Schweiger in Reutte statt. Wie auch in den Jahren zuvor, lockte das Fest viele Gäste und Fans der Bullis aus nah und fern an. Bereits um neun Uhr in der Früh konnten an beiden Tagen verschiedene Bullis auf dem Gelände des Autohauses bestaunt werden. So manch ein Besucher fühlte sich sofort in seine Jugend zurückversetzt.
Die Reise beginnt…

Am Samstag gingen dann die Bullis auf ihre kleine Reise. Eine begeisterte Zuschauermenge hatte sich bei der Einfahrt des Autohaus Schweiger versammelt, um den Bullis und ihren Besitzern eine gute und sichere Fahrt zu wünschen. Um 14 Uhr fand die Ausfahrt mit allen angemeldeten Teilnehmern in Richtung Tannheimer Tal statt. Los ging es von Reutte über Vils nach Pfronten, von dort gelangten die Teilnehmer nach Grän. Dann ging es – vorbei am traumhaft schönen Haldensee – den Gaichtpass hinab. Nächstes Ziel war einer der schönsten Seen des Außerferns, der Plansee. Die Bulliparty fand in diesem Jahr am Campingplatz Seespitz statt. Hier wurde bis spät in die Nacht gefeiert, entspannt und natürlich diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht. Die richtige Musik durfte auch nicht fehlen. Für viel Stimmung und Musik am Samstag am Plansee, aber auch am Sonntag in der Halle des Autohauses, sorgte die Band „VeitClub“. Mit ihrer betörenden Stimme verzauberte die Sängerin das Publikum.
Am nächsten Tag, in den führen Morgenstunden, ging es dann gleich weiter. Nach und nach trafen die Bullis wieder, mit so manch kuriosem Hupton, auf dem Firmengelände ein. Mit einem neuen Schwung von interessierten Fans wurden etliche Tipps und Tricks ausgetauscht. Aber nicht nur die Erwachsenen kamen auf ihre Kosten, auch für die ganz Kleinen wurde gesorgt. Eine große Hüpfburg in Form eines VW Beetles begeisterte die Kids und auch so manchen Erwachsenen. Auch die Anreise war sehr angenehm. Direkt neben dem Autohaus konnte man bequem seinen Pkw stehen lassen und dann zu Fuß das Gelände erkunden. Für Speis und Trank wurde ebenfalls gut gesorgt. Egal, ob ein Eis, Crêpes oder etwas Deftiges. Hungrig oder durstig musste keiner das Treffen wieder verlassen.
Simon Schweiger.

Simon Schweiger, Geschäftsführer des Autohauses, war natürlich auch vor Ort und stand der RUNDSCHAU für ein kurzes Gespräch zur Verfügung.
Auf die Frage nach seinem schönsten Bulli- Erlebnis sagte er etwa: „Das war eine Urlaubsreise mit meiner Freundin nach Italien, vor ca. drei Jahren. Unser Bus, ein California Beach, brachte uns sicher nach Italien und wieder zurück.“ Eine weitere Frage bezog sich auf den Charme der Bullis, was diesen ausmacht, egal, ob es sich um einen „alten“ oder einen neuen Bulli handelt. Simon Schweiger dazu: „Das Freiheitsgefühl spielt dabei eine sehr große Rolle. Es ist ein Reisemobil, aus dem man einfach aussteigen und die Umgebung genießen kann, wann immer man will. Wir haben viele Kunden aus München, die einfach raus aus der Stadt wollen, aber doch eine gewisse Bequemlichkeit nicht vermissen möchten. Hierfür ist der Bulli mehr als geeignet. Unter der Woche ist er ein perfektes Familienauto und mit nur wenigen Handgriffen ist eine Zubehörküche installiert und ab geht’s in den Urlaub mit der ganzen Familie.“
Ca. 160 Bullis besuchten in diesem Jahr das Treffen, ein bisschen weniger als im letzten Jahr, was aber bewusst so gestaltet wurde, damit die Teilnehmer Ausfahrt und Treffen im Allgemeinen ein bisschen entspannter genießen konnten. Aus sieben europäischen Ländern tingelten die vielen Busse nach Reutte. „Eine intensive Planung von mehr als sechs Wochen, wobei vieles von den vorherigen Jahren übernommen werden konnte, steckt hinter diesem Treffen“, so Simon Schweiger stolz. „Natürlich war dieses Treffen nicht nur für die Fans, sondern auch für unsere Mitarbeiter ein Topevent – wobei auch sie das Wochenende hoffentlich genossen haben“, so Simon Schweiger weiter. Ohne Frage klappt so ein Großereignis nicht von alleine. Ca. 50 Mitarbeiter und ca. 30 freiwillige Helfer (Freiwillige Feuerwehr Breitenwang und Sport Club Breitenwang) packten tatkräftig mit an und gaben damit dem Event eine ganz besondere Note. Vielen Dank dafür!
Zwei Damen, ein T1 und ganz viel Charme.

Ein perfektes Trio: Fr. Manon Desjardins & Fr. Maria Zacherl mit ihrem T1.


Ein besonders interessantes Duo mit seinem T1 traf man heuer auch auf der Bullishow. Manon Desjardins und ihre Freundin Maria Zacherl waren aus Marktoberdorf angereist. Voller Stolz präsentierten sie ihren mit viel Liebe und handwerklichem Geschick restaurierten T1. Die Reise ihres T1 begann als Werksfahrzeug bei Fendt vor ca. 40 Jahren. Danach wurde er als Windenfahrzeug beim Flugsportverein Füssen weitergeführt, wo ihn dann der Bruder von Frau Desjardins entdeckte. Leider verbrachte er danach die nächs-ten zehn Jahre in einer Tenne. 2009 begann die Restaurierung. Ein guter Freund kümmerte sich um die Karosserie. Er war zwar kein Spengler, aber handwerklich sehr begabt, mit einer Leidenschaft für Bullis. Schon immer wollte er gerne einen Bulli reparieren, sodass er sofort einwilligte, beim Projekt dabei zu sein. Den Innenraum gestalteten die Damen mithilfe einer Nachbarin und einer heimischen Firma mit sehr viel Stil und Geschmack. 2017 war es dann so weit, nach acht Jahren harter Arbeit, nur ein paar Tage vor der ersten Bullishow, setzte Maria Zacherl das VW Logo als letztes Stück an den frisch restaurierten Bulli. Voller Stolz ging’s dann auf nach Reutte, um das Schmuckstück den Leuten vorführen zu können. Traurigerweise wird es wahrscheinlich das letzte Bullitreffen des 3er-Dream-Teams sein. „Die Zeit fehlt einfach, und so ein tolles Auto gehört gefahren und unter Leute gebracht – und deswegen haben wir beschlossen, uns von ihm zu trennen“, so Manon Desjardins. „Dann hoffen wir, dass der neue Besitzer den Wert des mit Liebe gestalteten Bullis auch zu schätzen weiß.“
Bis zum nächsten Mal!

Dieses Treffen war wieder ein gutes Beispiel, wie eine gemeinsame Leidenschaft Leute einander näherbringen kann. Man sah die Begeisterung in den Blicken der Fans, aber auch in den Gesichtern der Teilnehmer. Es war ein bestens organisiertes Event, das durch ein großes Gemeinschaftsgefühl glänzte. Wir hoffen, wir erleben noch viele weitere Bullishows in Reutte und freuen uns schon auf die nächste.

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