Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Die Würfel sind gefallen

9. Juli 2019 | von Nina Zacke
Das erst 22 Jahre alte Seniorenzentrum Zams-Schönwies wird geschleift und am selben Standort durch einen größeren 80-Betten-Neubau ersetzt. RS-Foto: Tiefenbacher
Der neue Gemeindevorstand Eva Maria Walch, Bgm. Ferdinand Beer, VBgm. Thomas Kössler und Michael Gruber (v.l.). RS-Foto: Pircher
Beer in seiner neuen Funktion als Bürgermeister. RS-Foto: Pircher
Der Bürgermeister als Dirigent der Musikkapelle Stanz. RS-Foto: Pircher
Agnes Sailer vor ihrem schmucken Haus in Kappl. RS-Foto: Zangerl
Eine kleine Auswahl an selbst genähten Polstern aus alten Vorhangstoffen. RS-Foto: Zangerl
Agnes Sailer näht auch Taschen. RS-Foto: Zangerl

Seniorenzentrum Zams-Schönwies: Preisgericht entschied sich für komplette Neubaulösung


 

Das erst 22 Jahre alte Seniorenzentrum Zams-Schönwies, wo bisher 30 pflegebedürftige Menschen gepflegt und versorgt wurden, wird geschleift und am selben Standort durch einen 80-Betten-Neubau ersetzt.

 

Von Herbert Tiefenbacher

 

Nötig ist dieser Ausbau aus zwei Gründen: Zum einen ist das derzeitige Bettenangebot wegen des konstant steigenden Bedarfs und der Wirtschaftlichkeit von 30 auf 60 Betten aufzustocken. Zum anderen sind aufgrund einer Vereinbarung mit dem Land Tirol und dem Krankenhausverband 20 Übergangspflege-Betten einzuplanen, welche dann den Gemeinden im Bezirk Landeck und Imst zur Verfügung stehen. Hiermit wird auch eine Zielvorgabe des Strukturplans Pflege des Landes erfüllt. Für die Gestaltung des neuen Projektes wurde EU-weit ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Die Würfel in diesem Vergabeverfahren sind gefallen. Aus 44 Einreichungen setzte sich der Entwurf der Xander Architektur ZT GmbH aus Feldkirch einstimmig durch, wobei vor allem die durchdachte Funktionalität den Ausschlag gab. „Die klare bauliche Struktur ermöglicht eine wünschenswerte hohe Anpassungsfähigkeit an die Bedürfnisse und den Tagesablauf der betagten Bewohner“, heißt es in der Begründung des neunköpfigen Preisgerichts. Und damit fiel die Entscheidung zugunsten einer kompletten Neubaulösung. Von zwei Drittel der einreichenden Architekten wurde ein Abriss und Neubau als bevorzugte Lösung angewandt. Ein Drittel wählte die Variante, den Altbestand zu belassen und einen Aufbau bzw. Zubau zu errichten. Die gesamten Einreichungen sind noch bis 12. Juli (15 bis 17 Uhr) im Turnsaal der NMS Zams-Schönwies ausgestellt.

 

UNTERBRINGUNGSPROBLEM. Der Siegerentwurf wird weitgehend umgesetzt. „Geringfügige Abänderungen werden im Zuge der Detailplanung noch vorgenommen. Diese müssen aber erst noch abgeklärt werden“, erklärte der Zammer Vizebürgermeister Josef Reheis. Das neue Seniorenzentrum ist ein dreigeschossiges Gebäude. Im Erdgeschoß sind die Küche, ein Verwaltungsbereich, ein Cafe, ein Mehrzweckraum und eine Kapelle vorgesehen. Im ersten Obergeschoß ist die Station für die Übergangspflege geplant. Die Zimmer für die Heimbewohner werden auf die zwei obersten Obergeschosse des Gebäudes verteilt. Auf Nachfrage, wie hoch die Kosten für den Seniorenzentrums-Neubau sind, meinte VBgm. Reheis: „Das lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, da es noch keine definitive Berechnung der Kosten gibt.“ Reheis rechnet, dass der Baustart in zwei, eher drei Jahren erfolgen kann. Das hänge davon ab, wie schnell sich das Unterbringungsproblem für die BewohnerI des Seniorenzentrums während der zwei bis dreijährigen Bauphase lösen lässt. Um eine Lösung zu finden, hat man seitens der Gemeinde Zams schon einiges unternommen. Man hat schon einige in Frage kommende Objekte in Augenschein genommen. Darunter war das ehemalige Hotel Nussbaumhof in Perjen. „Dieses Gebäude war für diesen Zweck nicht geeignet. Hier wären zu hohe Adaptierungskosten angefallen“, erklärte Reheis. Geprüft wurde die Containerlösung – auch diese kommt zu teuer. Nun zeichnet sich laut Reheis eine Lösung ab. Beim Krankenhaus Zams wird eine Pathalogie neu gebaut und dort könnten die Bewohner des Seniorenzentrums Zams-Schönwies in den Jahren des Baus des neuen Seniorenzentrums einquartiert werden.

 

ZWEI-HAUS-MODELL. Reheis bestätigte auch, dass mit der Neubaulösung das vom Schönwieser Bürgermeister ins Spiel gebrachte Zwei-Haus-Modell vom Tisch ist. Der Gedanke von Wilfried Fink war der Erhalt des Altbestandes, um sich vor allem das Unterbringungs- und Umsiedlungsproblem zu ersparen und den Zugang zu pflegerischen Versorgungsangeboten vor Ort in Schönwies zu erhalten. Fink schlug vor, ein zweites Gebäude in Starkenbach zu errichten. Dafür bot er ein Gemeindegrundstück mit einer Größe von 6 000 Quadratmeter an.

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