Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Eine gute Kompromisslösung“

22. Oktober 2019 | von Nina Zacke
Die neue (alternative) Trassenlösung stieß bei allen Beteiligten auf positives Echo. Foto: Tinetz
Bgm. Helmut Ladner: „Wir werden in Abstimmung mit den Arlberger Bergbahnen und unserem Rechtsberater jetzt entscheiden, wie wir weiter vorgehen werden.“ RS-Foto: Tiefenbacher
Die Bergbahnen Kappl führten bereits Gespräche mit den Arlberger Bergbahnen über ein Alternativprojekt; bisher ist es nur bei Gesprächen geblieben. RS-Foto: Tiefenbacher
Bei der Gemeinderatssitzung in Ried wurde „ein guter Kompromiss“ erreicht. RS-Foto: Unterpirker
Jetzt ist es amtlich: Die Gemeinschaftskraftwerk Paznaun GmbH darf das Wasser der Trisanna zur Stromerzeugung nutzen. RS-Foto: Tiefenbacher

Neue Stromleitung-Variante beschlossen


 

Bezüglich der 110-kV-Leitung von Prutz auf das Sonnenplateau hinauf ist nun Bewegung in die Thematik gekommen. Bei einer Gemeinderatssitzung in Ried wurde am Donnerstag eine Variante vorgestellt, die nun umgesetzt werden soll.

 

Von Albert Unterpirker

 

Viel Unruhe hat es zuletzt in Ried bezüglich der neuen geplanten Stromleitung gegeben, die vom Tal aus bis auf das Sonnenplateau gehen soll. Einerseits u.a. deshalb, weil das Landschaftsbild dadurch beeinträchtigt werde, andererseits, weil für die Trassenführung auch Rieder Agrargrund in Anspruch genommen werden müsste. Zudem wurde das Projekt auch generell kritisiert und eine Erdkabel-Variante statt der Freileitung vorgeschlagen. Allerdings wolle die Tinetz keine Erdleitung, mit dem Argument, dass sich das Gelände dafür nicht eigne – nicht zuletzt wegen befürchteter Hangrutsche im Bereich der Ladiser Straße. Nun ist Bewegung in die ganze Angelegenheit gekommen. Am vergangenen Donnerstag wurde eine Variante vorgestellt, die eine neue Trassenführung vorsieht. Die bisherige Variante sah eine Trassenführung unterhalb der Ladiser Landesstraße vor und hätte u.a. über eine Weide geführt. Das wurde jetzt geändert, die Trasse verläuft nun oberhalb der Landesstraße – wobei nun auch die Landesstraße nicht mehr zweimal gequert werden müsse. Übrigens war diese Variante schon früher mal bei der Vorstellung des Projekts ein Thema. Damit wäre das untere Grundstück, also die Grünfläche, „nicht mehr betroffen“, sagt Bürgermeister Elmar Handle, „und man muss auch nicht mehr die Landesstraße zweimal queren“.

 

VORTEIL. Es sei „eine gute Kompromisslösung“ erreicht worden. Ein weiterer springender Punkt war der geplante Forstweg am Laderberg, der in Rieder Waldgebiet übergeht. „Man macht diesen Weg nicht nur wegen den (Strom-)Masten“, so Handle, „sondern dieser Weg bringt letztendlich zudem einen Vorteil, denn er stellt die waldwirtschaftliche Bewirtschaftung sicher – und damit ist beiden Gemeinden gedient.“ Geklärt muss diesbezüglich noch die Wegdienstbarkeit mit Ladis werden. Für die Schlägerung des Waldbereiches der Trassenführung sollen neben der Bezirksforstinspektion „unsere eigenen Holzer und Forstarbeiter aus Ried und Ladis miteingebunden werden“, so Handle. Damit wolle man verhindern, dass eine externe Firma für diese Arbeiten herangezogen wird, „die keinen Bezug zu unserer Region hat“, führt der Bürgermeister aus. PS: Der Variante A wurde vom Gemeinderat einstimmig zugestimmt. Zuvor gab es schon eine Vorbesprechung mit der Bürgerinitiative. „Diese war vollinhaltlich eingebunden“, sagt Handle, „und hat dieser Variante auch zugestimmt. Es wurde nun alles auf den Punkt gebracht. Nun kann man das Projekt in einen rechtmäßigen Zustand bringen, damit es umsetzbar wird.“

 

KONSENS. Grünes Licht für die Umsetzung des geplanten Umspannwerks in Fiss für den Ausbau der Stromversorgung gibt es auch von der Tinetz. „In gemeinsamen Gesprächen und dem intensiven Bemühen aller Beteiligten haben wir eine tragbare Lösung gefunden. Auf Basis des angepassten Projekts werden wir die Pläne umgehend bei der Behörde neu einreichen und anschließend mit den Ausschreibungen beginnen, damit wir unmittelbar nach der Wintersaison mit den Bauarbeiten starten können“, betont Tinetz-Geschäftsführer Thomas Rieder. Der neue Zeitplan sieht eine Fertigstellung und Inbetriebnahme im Dezember 2020 vor. „Damit bleibt die touristische und wirtschaftliche Entwicklung am Sonnenplateau gesichert. Die mit Vertretern der Bürgerinitiative, den betroffenen Grundeigentümern und Gemeinden abgestimmte Trassenanpassung sieht gegenüber dem ursprünglichen Projekt im unteren Bereich die Verschiebung von zwei Masten Richtung Norden vor. „Die gewählte Variante stellt für alle einen guten Konsens dar“, so Rieder abschließend.

 

Bei der Gemeinderatssitzung in Ried wurde „ein guter Kompromiss“ erreicht. RS-Foto: Unterpirker

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