Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Eine halbe Milliarde Euro

26. Feber 2019 | von Daniel Haueis
Das Finanzamt Landeck Reutte hat erstmals mehr als eine halbe Milliarde Euro an Umsatz-, Lohn-, Einkommen-, Körperschaftsteuer eingehoben. Foto: MEV
Die Auszählung der Bundespräsidentenbriefwahl-Stimmen in der BH Landeck war rechtmäßig, dennoch muss sich ein Mitarbeiter vor Gericht verantworten. RS-Foto: Haueis
In Ladis wird momentan über einen umstrittenen Grundstücksdeal heftig diskutiert. RS-Foto: Zangerl
Bgm. Florian Klotz: „Er hat den Gemeinderat an der Nase herumgeführt.“ RS-Foto: Zangerl
Vorstand Dr. Andreas Matti: „Im Zuständigkeitsbereich des Finanzamtes Landeck Reutte hat zweifellos der boomende Tourismus wesentlich zur Steigerung beim Steueraufkommen beigetragen.“ Foto: Werner Digruber

Finanzamt Landeck Reutte: Umsatz-, Lohn-, Einkommen- und Körperschaftsteuer überdurchschnittlich gestiegen


 

502,5 Millionen Euro machten im vergangenen Jahr in -Westtirol allein Umsatz-, Lohn-, Einkommen- und Körperschaft-steuer aus. Es hat „zweifellos der boomende Tourismus wesentlich zur -Steigerung“ beigetragen, analysiert Finanzamt-Vorstand Dr. -Andreas Matti.

 

Von Daniel Haueis

 

„Um seine Aufgaben erfüllen zu können, braucht der Staat Einnahmen. Zu diesem Zweck erhebt er Steuern, Gebühren und sonstige Abgaben“, ist auf der Homepage des Finanzministeriums zu lesen. Und Bundesminister Hartwig Löger darf sich freuen: Allein Umsatz-, Lohn-, Einkommen- und Körperschaftsteuer spülten im vergangenen Jahr 65,3 Milliarden Euro in den Bundeshaushalt, 6,6 Prozent mehr als im Jahr 2017. In Tirol schaut’s noch besser aus: 3,8 Milliarden sind ein Plus von 7,4 Prozentpunkten. Und in Westtirol ist die Steigerung eine nochmals höhere: 502,5 Millionen Euro wurden im Bereich des Finanzamts Landeck Reutte fällig – das sind 15 Prozent mehr als 2017 (das Finanzamt Landeck Reutte ist für die Bezirke Landeck, Reutte und Imst zuständig außer für Mieming, Obsteig, Mötz, Stams und Rietz. In Körperschaftsteuer-Zahlen sind keine Filialisten, Aktiengesellschaften und großen GmbHs erfasst). Verdoppelt hat sich das Aufkommen dieser vier Steuern in rund 13 Jahren, also seit 2005.

 

ALLE „GROSSEN“ STEUERN DEUTLICH IM PLUS. Dr. Andreas Matti, Vorstand beim Finanzamt Landeck Reutte, hat eine Erklärung für die Steigerungen: „Bei allen Steuern dürfte die gute Konjunktur die treibende Kraft sein. Im Zuständigkeitsbereich des Finanzamtes Landeck Reutte hat zweifellos der boomende Tourismus wesentlich zur Steigerung beim Steueraufkommen beigetragen. Insbesondere die günstigen Wetterbedingungen in der Wintersaison, aber auch im Sommer, haben sich deutlich bemerkbar gemacht“, sagt der Fachmann. Das Umsatzsteuer-Plus in Westtirol z.B. ist mit 14,6 Prozentpunkten ein deutlich höheres als in Tirol und Österreich (insgesamt 248,2 Millionen Euro). Im Lohnsteuer-Plus von 10,3 Prozentpunkten (100,8 Millionen) spiegeln sich neben Lohnerhöhungen zusätzliche Arbeitsplätze wider. Die Einkommensteuer ist ebenso gestiegen (13,69% –77,7 Millionen), noch deutlicher die Körperschaftsteuer (die Einkommensteuer für GmbHs u.ä.): +24,76 Prozentpunte in Westtirol (75,7 Millionen). Weshalb sich das Steueraufkommen in Westtirol besser entwickelt als in Tirol und Österreich, ist schwierig zu beantworten: Es seien grundsätzlich vielfältige Ursachen denkbar, beispielsweise unterschiedliche Branchenstrukturen und Betriebsgrößen, unterschiedliche Einkommensstrukturen, in der Tourismusbranche bereits die Wetterlage bzw. die Lage der Feiertage. Die genauen Ursachen herauszufinden, würde eine wissenschaftliche Auseinandersetzung unter Einbeziehung sämtlicher relevanter Daten erforderlich, sagt Dr. Matti.

 

Millionen an Außenständen

Das Finanzamt Landeck Reutte hat 125 Mitarbeiter, 89 in Landeck und 36 in Reutte. Das entspricht gut 114 Vollzeitäquivalenten, rund 80 in Landeck und knapp 34 in Reutte. Ein Teil von ihnen ist für die Einbringung von Außenständen zuständig – auch davon gibt’s einige: Im Jahr 2018 waren es allein 35 Millionen Euro an Umsatz-, -Lohn-, Einkommen-, Körperschaftsteuer, hinzu kamen gut 7 Millionen an übrigen Abgabenrückständen. Auch hier verzeichnete das Finanzamt ein Plus (13,5%). „Der Gesamtrückstand ist mit den Vorjahren nur bedingt vergleichbar, weil sich die Abgabenvorschreibungen meist unterschiedlich über das Jahr verteilen. Der Gesamtrückstand enthält insbesondere auch alle noch nicht fälligen Abgabenrückstände. Außerdem sind hier ‚Aussetzungen der Einhebung‘ im Zusammenhang mit anhängigen Rechtsmittelverfahren enthalten“, relativiert Vorstand Andreas Matti. An vollstreckbaren Rückständen (nur fällige Abgaben, ausgesetzte Abgaben und von Zahlungserleichterungen umfasste Abgabenbeträge sind nicht enthalten) bleiben 11,2 Millionen Euro übrig – ein Minus von 1,1 Prozentpunkten.

Vorstand Dr. Andreas Matti: „Im Zuständigkeitsbereich des Finanzamtes Landeck Reutte hat zweifellos der boomende Tourismus wesentlich zur Steigerung beim Steueraufkommen beigetragen.“ Foto: Werner Digruber

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