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Gesunde Lebenswelt an der „eco telfs“

17. Dezember 2019 | von Nina Zacke
Gesunde Lebenswelt an der „eco telfs“
Vollkornbrote, frisches Obst sowie mundgerecht geschnittenes Gemüse mit Dips: Das ebenso farbenfrohe wie gesunde Jausenangebot wird von den Schülern bestens angenommen. RS-Foto: Hackl

Die Bemühungen tragen Früchte: Das Telfer Schulzentrum wurde mit dem Gütesiegel „Gesunde Schule“ ausgezeichnet


Die „eco telfs“ nimmt in punkto Gesundheit eine Vorreiterrolle ein, und die Umsetzung gesundheitsfördernder Maßnahmen für Schüler sowie Lehrpersonal tragen Früchte. Seit kurzem dürfen die Handelsakademie, Handelsschule, der Aufbaulehrgang und die Handelsakademie für Sport- und Eventmanagement das Gütesiegel „Gesunde Schule“ tragen. Für die Verleihung des Gütesiegels muss die Gesundheitsförderung am Schulstandort nachweislich – durch die Erfüllung definierter Kriterien – und ganzheitlich gelebt werden. 

Der Weg zum Gütesiegel war ein herausfordernder, berichtet die Projektkoordinatorin Sandra Hagele-Pult: „Mittlerweile lebt die ganze Schule ‚die gesunde Schule‘. Das ist das Beste, was uns passieren kann.“ Das Engagement der „eco tefs“ geht weit über das Angebot einer gesunden Jause hinaus. Auch in den normalen Unterricht fließt der Gesundheitsgedanke ein: So werden beispielsweise im Französischunterricht Vokabeln mithilfe eines Balls und somit in Bewegung abgefragt. Bevor mit dem Fachlichen in Rechnungswesen begonnen wird, verwenden Lehrer Zeit für Aktivierungsübungen, um die Aufnahmefähigkeit der Schüler zu verbessern. Sind die Jugendlichen unruhig, stehen zur Beruhigung Atemübungen auf dem Programm. „Mittlerweile fordern die Schüler diese Übungen bereits selbst ein, da sie deren Effekt schätzen“, was Hagele-Pult ganz besonders freut. 

JAHRELANGE BEMÜHUNGEN. Am Schulstandort wird bereits seit vielen Jahren einiges in dieser Richtung getan: Erlebnispädagogische Tage zum Kennenlernen am Schulbeginn, diverse Sportveranstaltungen (Skitage, Volleyball- und Fußballturniere) sowie regelmäßige Workshops zu den Themen Ernährung, Gesundheit und Mobbing werden aktiv gefördert. Täglich gibt es für die Schüler einen Apfelkorb zur freien Entnahme. Sehr beliebt ist auch die Gesundheits- und Leseecke. Der Telfer Bildungsreferent Klaus Schuchter zeigt sich vom Engagement der Schule begeistert: Wir, die Marktgemeinde Telfs, sind stolz auf unsere breite Bildungslandschaft. Wir haben zehn Schulen im Ort. Die ‚eco telfs‘ geht mit gutem Beispiel voran und wir hoffen auf eine Initialzündung für andere.“

PSYCHOSOZIALE GESUNDHEIT. Neben „Gesundheits-Klassikern“ wie Bewegung oder Ernährung wird ein besonderer Fokus auf Schulraum und Arbeitsplatz sowie auf das allgemeine Lernumfeld gelegt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die psychosoziale Gesundheit. Somit werden auch Themen wie beispielsweise Sucht- oder Gewaltprävention berücksichtigt. „In der für Kinder und Jugendliche so wichtigen Lebenswelt Schule haben Schüler die Möglichkeit, Gesundheitskompetenz als eine zentrale Säule der Gesundheitsförderung und der gesundheitlichen Chancengleichheit zu erwerben. Dabei geht es weniger um die reine Wissensvermittlung, sondern mehr um die Entwicklung von gesunden Haltungen, gesundheitsförderlichem Verhalten und einer gesunden Umgebung“, weiß Bildungslandesrätin Beate Palfrader. Laut einer internen anonymen Umfrage an der „eco telfs“ fühlen sich rund 90 Prozent der Schüler an der Schule wohl. „Gesunde Kinder brauchen auch gesunde Pädagogen. Die Gesundheitsvorsorge und -sensibilisierung ist auch ein wichtiger Schwerpunkt unserer Ausbildung an der PHT“, unterstreicht Irmgard Plattner, Vizerektorin der Pädagogischen Hochschule Tirol (PHT).

GESUNDE LEBENSWELT SCHULE. „Tirolweit gibt es 53 ‚Gesunde Schulen‘. Im Bezirk Innsbruck-Land sind es 13 und die ‚eco telfs‘ ist eine davon“, berichtet Bildungslandesrätin Beate Palfrader über den Zuwachs. Damit trägt die „eco telfs“ für die nächsten drei Schuljahre ein sichtbares Zeichen, hinter dem ein intensiver Prozess und viele engagierte Menschen stecken, die sich dem Ziel, eine „gesunde“ Lebenswelt Schule zu gestalten, verschrieben haben. Der Preis wird im Rahmen einer langfristig angelegten Kooperation der Institutionen Bildungsdirektion für Tirol, Land Tirol, Tiroler Gebietskrankenkasse, Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter und Pädagogischer Hochschule Tirol für Gesundheitsförderung an Tirols Schulen vergeben. „Das Ziel ist ein gesundes Leben. Für ein derartiges Projekt braucht es engagierte Lehrer und hier in Telfs wurden und werden diese Bemühungen von vielen Kollegen mitgetragen. So kann man positiv in die Zukunft blicken“, betont Astrid Rödlach von der Bildungsdirektion Tirol.

Von Beatrice Hackl

Klaus Schuchter (Bildungsreferent der Marktgemeinde Telfs), Sandra Hagele-Pult (Projektkoordinatorin), Beate Palfrader (Bildungslandesrätin), Irmgard Plattner (PHT-Vizerektorin), Sophie Engele (Projektkoordinatorin), Erwin Abfalterer (Direktor) und Astrid Rödlach (Bildungsdirektion für Tirol) freuen sich über das Gütesiegel. RS-Foto: Hackl


Mit einem französischen Song, der Bewegungsaktionen einfordert, startet ei-ne Klasse der zweiten HAK in die Unterrichtseinheit. RS-Foto: Hackl


Vokabeln lernen muss keine trockene Angelegenheit sein: Fangen, das richtige Vokabel nennen und den Ball dem Nächsten zuspielen. RS-Foto: Hackl

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