Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

GR Tanzer wirbt um Veto-Unterschriften

24. September 2019 | von Gebi G. Schnöll
Der Aufkleber auf der RUNDSCHAU-Titelseite, mit dem GR Norbert Tanzer um Unterschriften wirbt. RS-Foto: Schnöll
Für einen starken ländlichen Raum: V.l. Zirls Bürgermeister Thomas Öfner, Flaurlings Dorfchefin Brigitte Praxmarer und SPÖ-Chef Georg Dornauer. RS-Foto: Schnöll
Vollautomatische Prozesse und hochmoderne Anlagen machen Pfaffenhofen zum bislang modernsten Thöni-Werk. RS-Foto: Hackl
Das neue Thöni Werk III in Pfaffenhofen ist ein klares Bekenntnis zur Region. Ein Highlight der Eröffnungsfeier war die Inbetriebnahme der Montagelinie, auf der zukünftig hochpräzise Aluminiumkomponenten für die Automobilindustrie gefertigt werden. Foto: Thöni
LH Günther Platter und KR Arthur Thöni hatten allen Grund zur Freude und jede Menge Gesprächsstoff. RS-Foto: Hackl

Telfer Gemeindepolitiker von der „Liste PZT/SPÖ“ kann sich mit einem Cityhotel außerhalb der City nicht anfreunden


Auf dem so genannten „Gannerareal“, das sich zwischen dem Telfer Bad und dem Sportzentrum befindet, soll bekanntlich eine Wohn- und eine Hotelanlage errichtet werden. Norbert Tanzer, der im Gemeinderat alleinig die Fraktion „PTZ/SPÖ“ vertritt, hat nun eine Unterschriftenaktion gestartet. Er fordert die Bürger der Marktgemeinde auf, für ein Cityhotel im Ortskern und eine Fußgängerzone mit Radfahrerlaubnis und ohne Kfz-Verkehr zu stimmen. 

Die Stimmzettel (Tip on) „petition schönerdorfleben“ waren vorige Woche auf der Titelseite der RUNDSCHAU-Ausgaben aufgeklebt, die an die Telfer Haushalte zugestellt wurden. Gemeinderat Norbert Tanzer erläutert, warum er die Unterschriftenaktion gegen ein Cityhotel am Ortsrand und für eine verkehrsfreie Fußgängerzone gestartet hat: „Besonders der Obermarkt ist von einem frustrierenden Geschäfteleerstand geplagt, es fehlt die Personenfrequenz. Ein Cityhotel außerhalb des Dorfkerns ist die völlig falsche Politik zur Belebung des Ortskerns. Tatsächlich hat es die Gemeinde selbst in der Hand, mit dem starken Instrument der Raumordnung kann  sie die Entwicklung im Ort selbst steuern. Städte wie beispielsweise Feldkirch betreiben bereits seit 20 Jahren eine aktive Raumordnung. Die Stadt wächst nach innen, Innenstadt samt Fußgängerzone funktionieren. Ein 180 Bettenhotel direkt im Zentrum bedeutet pro Tag bis zu 180 Personen mehr Kundenpotential für Handel und Gastro. Eine Hotelinvestition beträgt mehrere Millionen und wäre gerade jetzt für das Ortsbild aufwertend und wichtig. Es wäre ein wichtiger Schritt, um den Ortskern in eine stabilere Lage zu bringen und zu beleben. Im Obermarkt bieten sich dazu mehrere Liegenschaften an, die Eigentümer wollen das. Das Hotel im Ortskern entspricht dem öffentlichen Interesse an einer Ortskernbelebung!“ Aus Sicht von GR Norbert Tanzer habe die Bürgermeisterliste (WfT) zehn Jahre lang bewiesen, dass sie die Ortskernbelebung nicht kann oder nicht will. „Ich habe längst vorgeschlagen, dringend eine eigene Gesellschaft als Inkubator zur Ortkernbelebung zu installieren, die ein finanzierbares Gesamtkonzept 'schönerdorfleben' plant und umsetzt“, so Tanzer. 

BAUCHGEFÜHL. Zum Thema „Autofreie Begegnungszone“ erklärt Tanzer: „Über lang oder kurz werden wir über eine Fußgängerzone mit Radfahrerlaubnis nicht umhinkommen. In der Telfer Bevölkerung ist für mich stark wahrnehmbar, dass diese von einer Begegnungszone nichts wissen will. Dieses Bauchgefühl ist auch das Richtige. Erst mit einer autofreien Zone kann der öffentliche Raum im Zentrum richtig attraktiv gestaltet werden, sodass eine höhere Personenfrequenz erzielt wird!“ Bürgermeister Christian Härting zu Tanzers Petition: „Jeder Gemeindebürger hat laut Tiroler Gemeindeordnung das Recht, eine Petition einzubringen. Und jeder Gemeinderat hat ein Recht darauf, seine Meinung zu äußern, egal, ob das im Ortsparlament oder in Form einer Unterschriftenaktion passiert. Ich bin jedenfalls gespannt, wie groß das Echo ist. Das Cityhotel und die Fußgängerzone wurden gemeindepolitisch bereits durchdiskutiert, ich glaube nicht, dass sich etwas ändert!“ 

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben