Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Grenzstädter fahren verdienten Dreier ein

30. April 2019 | von Nina Zacke
Grenzstädter fahren verdienten Dreier ein
Lukas Spiel (rot) köpfte nach einer Ecke die 2:0 Führung für die Grenzstädter. RS-Foto: Schwarzl

„Seitfallrückzieher wie Zlatan Ibrahimovic“


Von Alexander Schwarzl

Vils : Reutte - 3:0. Bei herrlichstem Fußballwetter am Ostermontag traf der FC Schretter Vils zuhause auf den SV Reutte. Zahlreiche Fans von beiden Mannschaften fanden sich zum Derby im Vilser Sägebachstadion ein und wollten ein spannendes Spiel sehen. Beide Teams mussten auf einige Spieler verletzungsbedingt verzichten. Von Beginn an waren die Gastgeber aus Vils die spielbestimmende Mannschaft, die Haid/Wachter-Elf war spritziger und aggressiver in den Zweikämpfen und erspielte sich eine Feldüberlegenheit.
Der SV Reutte spielte meist mit langen Bällen in die Spitze, was für das Innenverteidiger-Duo Spielmann/Pittracher in der Vilser Hintermannschaft kein Problem war. Die Gäste aus Reutte kamen mit dem frühen Pressing der Vilser nicht klar, verloren in der 16. Spielminute den Ball im Aufbauspiel und der FC Schretter Vils schaltete schnell um. Der Ball wurde auf die rechte Seite zu Kapitän Mathias Wörle verlagert, dieser zog in den Strafraum und zirkelte den Ball zur 1:0 Führung in den Winkel. Auch in der Folge waren die Grenzstädter die bessere Mannschaft, die Reuttener Offensive rund um Oguzhan Karaman und Rene Strobl war ein Totalausfall. Mit der knappen Führung der Gastgeber aus Vils ging es in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel kam der SV Reutte aggressiver aus der Kabine und verlagerte das Spiel in die Vilser Hälfte, ohne jedoch gefährlich zu werden.
Der FC Schretter Vils kam nach guten zehn Minuten wieder besser ins Spiel, nach einem herrlichen Pass auf Mathias Wörle war der Kapitän allein vor dem gegnerischen Torwart, doch SVR Schlussmann Christian Günther konnte zum Eckball parieren. Die da-rauffolgende Ecke konnte der SV Reut-te nicht mehr verteidigen, der Vilser Abwehrchef, Lukas Spielmann, köpfte in der 63. Spielminute zur 2:0 Führung ein.
Der SV Reutte warf kurz darauf immer mehr nach vorne und machte hinten auf, wollte man doch den Anschlusstreffer erzielen, doch Torchancen blieben weiterhin aus. Kurz vor Spielende spielte der SV Reutte einen Rückpass zum Torhüter und Patrick Hohenrainer ging nach, der Torwart kam ins Straucheln und verlor den Ball an den Vilser Stürmer. Patrick Hohenrainer musste nur mehr den Ball im leeren Tor unterbringen und krönte seinen Auftritt mit dem 3:0 Siegestreffer.
Der SV Reutte hatte bis auf einen Torschuss in der 87. Spielminute keine einzige Torchance, somit ging der klare Sieg der Grenzstädter mehr als in Ordnung.
Nach dem Schlusspfiff feierte der FC Schretter Vils den Derby Sieg auf dem Feld, während beim SV Reutte beim Gang in die Kabine nochmals Derby-Stimmung aufkam. Der eine oder andere Spieler konnte sich mit der Niederlage nicht anfreunden und legte sich unnötigerweise mit Fans und Ordnern an. Am kommendenWochenende empfängt der SV Reutte den Tabellennachbarn aus Matrei im Drei-TannenStadion, während der FC Schretter Vils zuhause auf die Mannschaft aus Thaur trifft.

Von Albert Unterpirker

SV Reutte : SV Matrei - 2:1 (1:0). Nach der Niederlage gegen Vils war für Reutte Wiedergutmachung angesagt. Allerdings war das leichter gesagt als getan, brauchte das Team von Trainer Lukas Mott doch viel Anlaufzeit, um das Trauma abzuarbeiten. Dann aber lief das Werkl der Außerferner besser – inklusive dem Traumtreffer von Christoph Bader. Tore für Reutte: Christoph Bader (45.+2), Christian Hörtnagl (75./Eigentor). Nächstes Spiel: SV Reutte – SV Oberperfuss, Sonntag, 5. Mai, 17.30 Uhr. Das Ergebnis spiegelt ein enges Spiel wider, war es so? „Es hätte schon unentschieden ausgehen können“, resümiert Lukas Mott, fügt aber an: „Ich würde nicht sagen, dass es ausgeglichen war. Wir haben in der ersten Halbzeit schon mehr Ballbesitz gehabt, auch mehrere gute Aktionen erarbeitet, und sind im Grunde genommen verdient in Führung gegangen.“ Vor allem der Führungstreffer von Christoph Bader nach einem Eckball war mehr als sehenswert. „Er hat den Ball per Brust angenommen und per Seitfallrückzieher wie Zlatan Ibrahimovic in den Winkel reingehämmert“, zollt der Trainer dieser Aktion großen Respekt, weiß aber auch: „Er ist einer von unseren besten Technikern – wer, wenn nicht er!“ Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich sorgte ein Eigentor der Matreier nach einem speziellen Dominik Scheucher-Freistoß und anschließendem „Kuddelmuddel“ im Strafraum wieder für die Führung der Außerferner. Die Tore waren aber mehr als hart erarbeitet. „Wir sind eigentlich brutal unsicher in die Partie reingestartet, die Niederlage gegen Vils steckte schon in den Köpfen“, weiß Mott, „in den ersten Minuten hätten wir an diesem Tag am liebsten Schach gespielt.“ Reutte kam aber mit Fortdauer der Begegnung besser in Spiel. Beim Pausentee habe man sich nochmals richtig motiviert, „und dann sind wir auch besser gestartet als in der ersten Halbzeit.“ Allerdings: „Wir haben dann fünf Minuten um ein Gegentor gebettelt“, blickt der Übungsleiter zurück – und das passierte letztendlich nach einem Strafstoß. „Dann war es eine Kampfpartie, sehr rustikal geführt, aber mit fairen Zweikämpfen!“ Nach dem 2:1 zogen sich die Hausherren taktisch zurück, „da haben wir uns aufs Kontern beschränkt.“ Fazit: „Wir haben in diesem Spiel mehr probiert, nicht nur hohe Bälle nach vorne geschlagen. Nach diesem Sieg können wir erst mal richtig durchblasen – und das Vils-Spiel endgültig abhaken. Wir wissen, dass wir mit unseren jungen Spielern auf demrichtigen Weg sind, und wenn die Bereitschaft zum Kämpfen da ist, können wir mit jedem mithalten.“ Oberperfuss? „Ein sehr schwieriges Match! Im Herbst haben wir eindeutig gewonnen und wenn wir so spielen wie damals, dann haut das auch hin!“

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