Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Hass als Spaß

21. Jänner 2020 | von Sabine Schretter
Hass als Spaß
Liebe Freunde des friedlichen Miteinanders!

Ein Skitourengeher attackiert einen Pistenraupenfahrer. Die neue Innenministerin wird im Internet alles andere als herzlich willkommen geheißen. Mit Hasstiraden auf den sogenannten sozialen Netzwerken. Derb. Unter der Gürtellinie. Sexistisch. Unter Androhung von Gewalt. Und selbstverständlich alles anonym. Unter einem unbekannten Decknamen. Was mit dem Begriff Wutbürger begann und anfänglich durchaus als mutig betrachtet wurde, ist völlig gekippt. Die Leute haben keine Hemmungen mehr. Lassen ihrem Frust freien Lauf. Beleidigung ist das Programm. Die eigene dunkle Seele zu erleichtern offensichtlich das Ziel und die Absicht. Tausende Menschen tun das. Männer und Frauen. Junge und Alte. Und mindestens ebenso viele schauen es an. Lesen. Und empfinden dabei wohl auch noch einen Lustgewinn. Ja. Das Lesen ist nicht minder schlimm als das Schreiben! Wer Sträfliches gut heißt, ist Teil der Tat. Woher das alles kommt? Missgunst, Neid, Ärger, Wut und Hass hat es immer schon gegeben. Aber halt nicht so einfach zugänglich. Und so komfortabel ausführbar. Quasi „Dalli Klick“. Was tun? 1.) Jede E-Mail, jedes SMS, jede WhatsApp- oder Twitter-Meldung noch einmal überdenken, bevor man sie abschickt. 2.) Überlegen, ob man das, was man versendet, selbst bekommen möchte. 3.) Dumme Nachrichten erst gar nicht öffnen und sofort löschen. 4.) Bei besonderen Fällen die Polizei einschalten oder zumindest kompetente Beratungsstellen kontaktieren – auch die gibt es im Netz! 5.) Sich mit echten Freunden treffen. „Face to Face“ statt Facebook. Und 6.) vielleicht insgesamt gezielter Medien konsumieren. Dann wäre die Welt wohl sogar im Iran und in den USA besser. Hass ist kein Spaß. Und Feigheit Dummheit.

Meinhard Eiter

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