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Im Sinne der Bürger nun stärker vernetzt

22. Oktober 2019 | von Gebi G. Schnöll
Im Sinne der Bürger nun stärker vernetzt
Lukas Falch (Gemeinwesenkoordinator) und GV Silvia Schaller berichten gegenüber der RUNDSCHAU vom „Beirat für Gemeinwesenentwicklung“, der die Zusammenarbeit aller im Ort ansässigen sozialen Einrichtungen forciert. RS-Foto: Hackl

Vernetzung der Telfer Beratungs- und Betreuungseinrichtungen sowie verstärkte Kooperation der Verwaltungsbereiche


Alle in ein Boot zu holen: Dieses Ziel verfolgt der heuer ins Leben gerufene „Beirat für Gemeinwesenentwicklung“. Der Beirat verbindet bzw. vernetzt die Kompetenzen der örtlichen Beratungs- sowie Betreuungseinrichtungen und forciert eine verstärkte Kooperation mit den tangierten Verwaltungsbereichen der Gemeinde – wie z.B. offene Jugendarbeit, Soziales, Bildungskoordination, Integration und Kultur. Ein wesentliches Ziel besteht unter anderem darin, eine Anlaufstelle für Bürger zu bieten, in der Informationen gebündelt werden, um von dort an konkrete und im individuellen Bedarfsfall benötigte Institutionen zu verweisen.

Die engere Zusammenarbeit soll in einer Win-win-Situation resultieren: Für die Bürger, die einzelnen Institutionen und das generelle Zusammenleben in der Marktgemeinde Telfs. Aktuell sind rund 20 der örtlich tätigen Sozialeinrichtungen bereits an Bord und es sollen noch weitere hinzukommen. Wichtig sei, dass in Telfs beim Thema Gemeinwesenentwicklung alle an einem Strang ziehen, unterstreicht der im Rathaus für diese Fragen zuständige Koordinator Lukas Falch. Die ersten Zielsetzungen des neuen Beirats wurden von den teilnehmenden Einrichtungen in der ersten Sitzung erarbeitet. 

ZIELSETZUNG UND KERNAUFGABEN. „Ab jetzt wird es alle drei Monate ein Treffen geben. Die engere Zusammenarbeit führt nicht nur zu einem verbessertem Informationsfluss bzw. Wissens- und Erfahrungsaustausch, sondern auch zu einer effektiveren Nutzung von Ressourcen. Aus den geplanten Maßnahmen ergeben sich für die Institutionen und deren Klienten spürbare Vorteile im Arbeitsalltag“, ist Falch überzeugt. Durch die systemische Zusammenarbeit können Bereiche, die mehrere Einrichtungen betreffen, nun gemeinsam erarbeitet werden. Sowohl Projektkooperationen als auch themenbezogene Vernetzungen mit Fachexperten sind geplant. „Die konkreten Maßnahmen werden natürlich über die politischen Vertreter gesetzt. Hierfür kann der Beirat sozusagen die Vorarbeit leisten“, erklärt Falch. Den aktuellen Entwicklungen wird anhand eines Monitorings und laufender Bedarfserhebung Rechnung getragen werden.

NUTZEN FÜR BÜRGER UND EIGENE BETEILIGUNG. „Die ‚schauen wir mal‘ - Mentalität müssen wir uns abgewöhnen. Wir müssen handeln“, ist GV Silvia Schaller überzeugt und freut sich über die gesetzten Schritte in die richtige Richtung. Die ersten Auswirkungen der Vernetzung wurden und werden für die Bürger bereits spürbar. Ein Resultat der Vernetzungsarbeit ist beispielsweise der „Telfer Freiwilligentag“, der in in Kooperation zwischen SGS und Gemeinde organisiert wurde. An diesem Tag boten 23 gemeinnützige Vereine und Institutionen Mitmach-Aktionen: Durch den konkreten Einsatz hatten Interessierte die Möglichkeit in einer Einrichtung nach Wahl hineinzuschnuppern und dort anzupacken, wo Hilfe gebraucht wird. Angelaufen ist auch das Projekt „OrtsteiLeben“. Ziel ist es, gemeinsam mit den Bewohnern herauszufinden, welche Maßnahmen den jeweiligen Ortsteil noch attraktiver und lebendiger machen. Eine gute Nachbarschaft trage maßgeblich zur Lebensqualität bei. Diese könne aber nur durch ein Geben und Nehmen funktionieren, weshalb die Bewohner dazu angehalten werden, selbst aktiv tätig zu werden: Hier setzte man bereits bei Kleinigkeiten an, wie dem Entsorgen vom Häufchen des eigenen Vierbeiners. Der Zug sei laut Schaller angefahren und in den Institutionen wurde Schwung aufgenommen. Allerdings müsse noch ein ‚Bürgerbeteiligungs-Wagon‘ angehängt werden. Aber es werde wohl noch etwas dauern bis sich die Bürger daran gewöhnt haben, dass sie aktiv eingebunden werden. In Sachen Lernhilfe konnten bereits zwei abteilungsübergreifende Projekte zwischen Abt. Ib (Bildung) und IIIa (Gemeinwesenentwicklung) lanciert und in Kooperation mit dem Jugendrotkreuz bzw. einer Förderung vom Land Tirol auf die Beine gestellt werden: Mit den inzwischen angelaufenen Sprachförderungskursen und der in den NMS geplanten Lernhilfe für alle, soll die „Chance auf gleiche Bildung“ ermöglicht werden. Darüber hinaus befinde man sich mitten in den Vorbereitungen einer ehrenamtlich organisierten Lernhilfe.

Von Beatrice Hackl

Vielversprechendes Treffen des Beirats: Güven Tekcan, Obmann des Ausschusses für Gemeinwesenentwicklung und Diversität, ist überzeugt, dass die teilnehmenden Einrichtungen, die Marktgemeinde und die Bürger erheblich von der engen Zusammenarbeit profitieren werden. Foto: MG Telfs/Dietrich

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