Von Peter Bundschuh
Man soll es sagen wie es ist: Die Hoffnung, dass die Pandemie eingedämmt werden kann, scheint berechtigt, ein Gefühl der Erleichterung hätte diesen Frühling begleiten können und dann Krieg in Europa. Die Welt steht fassungslos vor dem Angriffskrieg Putins. Der Imsterberg-Diakon Johannes Schwemberger im Wortlaut: „Mit Texten und den Farben gelb und blau wollen die Kinder auf diese unmenschliche Situation aufmerksam machen und ihren Teil dazu beitragen, den Erwachsenen und Kindern in der Ukraine zu begegnen und Hilfe zu den leidgeprüften Menschen zu bringen.“ Die Kirchensammlung beim Vorstellungsgottesdienst erbrachte eine ansehnliche Summe, die der Caritas Ukrainehilfe zur Verfügung gestellt wird. So kann vor Ort durch Caritas-Mitarbeiter direkt den Betroffenen mit dem Lebensnotwendigen geholfen werden. Diakon Johannes schließt: „Ich bin stolz auf die Menschen in Imsterberg und danke allen für ihr Engagement.“
DER ANFANG. Beim Elternabend der Erstkommunionkinder Ende Jänner 2022 haben sich Väter und Mütter einhellig auf das Symbol der Brücke zur Vorbereitung der Erstkommunion geeinigt. Also „Brücken bauen“. Mit viel Freude gingen die Eltern und Kinder ans Werk, eine Brücke wurde gebaut und für jedes Kind wurde ein Bodenbrett angefertigt. Mit 24. Februar dieses Jahres bekam dieses Symbol eine ganz neue und aktuelle Bedeutung. Kinder und Erwachsene erleben Traumatas auf der Flucht – diese Bilder bewegen natürlich auch die Kinder in Imsterberg.
EIN STARKES SYMBOL. Brücken sind ein starkes Symbol. Brücken verbinden, wo Gräben Menschen voneinander trennen. Oft finden Wege nur durch Brücken eine Fortsetzung, ohne sie werden sie zu Sackgassen oder Umwegen. Für Brücken muss man Sorge tragen, dass sie auf Dauer ihre Aufgabe erfüllen können. Es geht darum, auszudrücken wie Menschen einander friedlich begegnen können. Brücken sind Symbole des Friedens und der Versöhnung, wenn es darum geht, Klüfte Trennung, Zerrissenheit und Streit zwischen den Menschen zu beseitigen (Nach Gedanken von Johannes Schwemberger).
FÜRBITTEN ZUM NACHDENKEN. Zumindest die jüngere Generation findet sich Begriffen gegenübergestellt, die bis zum 24. Februar kaum im Wortschatz vorkamen: Aufrüstung des Westens, Österreich und die Nato, Aufstellung einer Europaarmee, totaler Wirtschaftskrieg, aktuelle atomare Bedrohung und einiges mehr. Wir sind mit einem Krieg in Europa konfrontiert, Entwicklung nicht vorhersehbar. Viele Christen, auch hier im Oberland, wenden sich an Gott. Die Kinder in Imsterberg formulieren es so: „Guter Gott, hilf den Menschen, die auf der Flucht vor dem Krieg sind und lass uns gemeinsam für den Frieden auf der Welt beten.“ Oder „Guter Gott, immer wieder brauchen wir Brücken, die uns über die Hindernisse und Abgründe des Lebens hinweghelfen. Wir bitten Dich: Gib und Mut zum Brückenbauen.“
Es gibt viele Brücken. Unter ihnen jedoch eine ganz besondere. Es ist die großartigste überhaupt. Gemeint ist das starke Symbol der „Friedensbrücke“. RS-Foto: Bundschuh
Beim Vorstellungsgottesdienst der Erstkommunionkinder in Imsterberg traten die Kinder mit ihren bunten Namenstäfelchen vor die Gemeinde. Im Bild: Valentina, stellvertretend für alle Imsterberger Erstkommunionkinder, gemeinsam mit Dekan Johannes Schwemberger RS-Foto: Bundschuh