Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Fußspuren im Kreisverkehr

NMS Stams-Rietz gestaltete Kreisel zum Thema Nachhaltigkeit

Der Kreisverkehr an der Ortseinfahrt in Stams gehört wohl zu jenen Knotenpunkten der Tiroler Landesstraße, die auf Dauer am meisten für Gesprächsstoff erzeugen. Denn unter dem Motto „Kunst im Kreis“ wechseln nun schon seit einem Jahrzehnt regelmäßig die Objekte, die jeweils für sechs Monate die kreisrunde Ausstellungsfläche bevölkern. Zum „runden“ Jubiläum durften die Schüler der NMS Stams-Rietz ihrer Kreativität freien Lauf lassen.
26. Mai 2020 | von Agnes Dorn
Fußspuren im Kreisverkehr
In zwei Seiten teilt sich der Kreisverkehr: In eine dunkle…
Von Agnes Dorn

Über „Besucherströme, wie sie sich Museen nur wünschen können“ schwärmte der Stamser Vizebürgermeister Gerhard Wallner angesichts der Tatsache, dass sich das von ihm initiierte und organisierte Projekt „Kunst im Kreis“ an der Ortseinfahrt Stams über regen Zulauf erfreuen kann. Hunderte Schüler, zahlreiche Lehrer, viele Pendler und eben unzählige Rad- und Autofahrer passieren den Kreisverkehr, der nun schon seit zehn Jahren Werke von Künstlern der Region präsentiert. Zur großen Jubiläumsausstellung lud Wallner die Neue Mittelschule Stams-Rietz dazu ein, sich der Plattform künstlerisch anzunehmen, was deren Direktor Anton Mayr, sein Lehrerteam und die Schüler auch mit viel Begeisterung übernahmen. Neben der konkreten Arbeit am Kunstwerk befassten sich die Schüler thematisch auch in anderen Fächern und zuletzt auch im Rahmen von Homeschooling mit Naturschutz und Nachhaltigkeit.

SOWOHL ALS AUCH. Als „Erntedank im Frühling“ sah der Direktor dann auch die Eröffnungsfeier in Corona-bedingtem kleinem Rahmen, zu der sich die vielen Mitwirkenden jene Lorbeeren abholen konnten, die sie sich nach vielen Monaten Arbeit wohl verdient hatten. Denn das Konzept des Kreisels zum Thema „ökologischer Fußabdruck“ wurde unter Mitwirkung aller Schüler und besonders der Lehrer Josef Häfele, Nina Christ und Mayr selbst erstellt. Als Ergebnis gelang der Schule ein in sich schlüssiges Gesamtkunstwerk, das sich in mehrere Bereiche unterteilen lässt: So wurde der gesamte Kreisverkehr in eine helle und dunkle Seite unterteilt, die jeweils für die lebendige und gesunde beziehungsweise tote oder bedrohte Umwelt steht. Darauf sind Steine beziehungsweise wieder als Gegenseite Blumen in Form von Fußabdrücken angeordnet, die sowohl den ökologischen Fußabdruck des Menschen als auch jene Schritte symbolisieren, die in eine naturfreundlichere Richtung führen könnten. „Diese Fußabdrücke stellen die Verbindung von der Kunst in der Kreismitte mit dem persönlichen, keineswegs lehrmeisterlichen Frage-Impuls her. Jede Person darf sich fragen lassen, darf sich selbst auseinandersetzen oder auch nicht, setzt im Idealfall einen Schritt“, beschreibt dazu Mayr. 

MITWIRKUNG. Großen Dank für ihre Mitwirkung richtete der Direktor an das Ehepaar Schernthanner, die als Gärtner das gesamte Projekt mitbegleiteten, sowie an den Schulwart und „Perle des Hauses“ Christian Häfele, der stets zur Stelle war und sich auch für die Konstruktion der um die eigene Achse rotierende Erdkugel verantwortlich zeigt. Diese gehört mit dem ganz oben am Kreisverkehr aufgebauten Auto (ein Geschenk des Silzers Anton Zauner) zum zentralen Blickfang des Rundells. Auch dieser ist wieder in eine helle und dunkle Seite eingeteilt, die ebenfalls wieder wie das Yin-Yang auch die Gegenseite in sich enthält. Den gesamten Kreisverkehr durchlaufend richtet die Schule außerdem eine Frage an alle Verkehrsteilnehmer: „Wie groß ist dein ökologischer Fußabdruck?“ Antwort darauf muss jeder Kreisende indes selbst geben.
Fußspuren im Kreisverkehr
… und eine helle Hälfte, die von der NMS (Im Bild: Anton Mayr, Nina Christ, Josef Häfele, Christian Häfele (v.l.)) gestaltet wurde. RS-Fotos: Dorn

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