Von Mel Burger
Unter dem Motto „Wir an der HTL leben noch“ starteten einige Schüler der Höheren Technischen Lehranstalt in Imst unter der Leitung von Fachlehrer Walter Vögele tatkräftig in die nach Corona verbliebenen Tage vor den Sommerferien. Wie fruchtend die Fernschule und das gemeinsame Home-Office für die Oberstufenschüler war, bewiesen vergangene Woche die Schüler der Bautechnik – einem Zweig der HTL Imst – mit ihren ersten Präsentationen vor einem sechsköpfigen Ausschuss.
AUFTRAG. Immer wieder wird den Schülern der HTL Imst die Möglichkeit gegeben, eigene Ideen noch während der Schulzeit umsetzen zu können. Projekte, beispielsweise von Partnerfirmen sowie auch der Gemeinde Imst, werden in Projektarbeiten ausgearbeitet und präsentiert. Thema für die vierte Klasse der Bautechnik-Abteilung unter Leitung von Vögele ist in diesem Semester der Imster Kapellenweg, wo in den 70er Jahren die Josefskapelle dem Straßenbau weichen musste. Die Schüler konnten dabei allein oder gemeinsam ihre eigenen Ideen für einen neuen Begegnungsort erarbeiten. Nur wenige Vorgaben wurden gestellt, um gestalterische Freiheit zu gewähren und ein breitgefächertes Angebot zu erzielen. Mit Unterstützung ihrer Lehrer Herbert Waldhart und Georg Wieland entstanden letztlich zwölf Entwürfe, die sich nicht nur im Aussehen unterscheiden. So gibt’s Pläne mit, aber auch ohne Überdachung, Windschutz und einem religiösem Zeichen – jedoch bieten alle Entwürfe genügend Raum für Sitzmöglichkeiten und Platz zum Verweilen.
ORT. Die räumlichen Möglichkeiten an einer neuen Stelle im Kapellenweg wurden von allen jungen Versuchsarchitekten ausgeschöpft, aber auch in den Stilrichtungen kamen Unterschiede von extrem modernen Linien bis hin zu gewohnten Modellen vor. Manch ein Schüler versuchte, trotz moderner Version den sakralen Gedanken einzufangen und symbolisierte durch das Erscheinungsbild des Bauwerks ausgebreitete Flügel oder Arme, die Geborgenheit ausstrahlen sollen. Andere Modelle faszinierten durch Schlichtheit und besonderen Materialien. Diese erste Präsentation vor einem sechsköpfigen Gremium an Lehrern, Gemeinderäten und Förderern diente dem ersten Eindruck und dem Kennenlernen der Schüler, wobei sich alle bei den Jugendlichen für ihren Einsatz bedankten und beeindruckt waren über ihre ausgereiften Vorschläge. Besonders Gemeinderätin Brigitte Flür betonte, wie interessant die doch sehr auseinandergehenden Pläne seien und dass nun die verschiedenen Komponenten gegenübergestellt werden müssten, bevor gemeinsam die Wahl getroffen wird.
Peter Kurz präsentierte sein durchdachtes Model mit Windschutz und Überdachung, jedoch ohne dabei den ursprünglichen, sakralen Gedanken zu vergessen. RS-Foto: Burger