Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Mure und Steinschlag

Ötztalstraße zwischen Zwieselstein und Untergurgl gesperrt

Die B186 Ötztalstraße bleibt zwischen Zwieselstein und Untergurgl bis auf Weiteres für den gesamten Verkehr gesperrt. Grund dafür war eine Mure samt Felssturz auf die Leckgalerie in der vergangenen Woche.
2. Juni 2020 | von Mel Burger
Mure und Steinschlag
Laufende Nachbrüche auf die Leckgalerie verhindern den Start von Sicherungsarbeiten. Foto: Landesgeologie
Von Barbara Heiss

Nach einem Erkundungsflug mit dem Landeshubschrauber stellte die Landesgeologie fest, dass sich der Hang noch in Bewegung befindet und nach wie vor weiteres Material auf die Galerie niedergeht. „Der orographisch linke Taleinhang – der sich ungefähr auf der Höhe der gegenüberliegenden Seite der Mautstation Timmelsjoch befindet – weist seit mehreren Tagen Bewegungen auf, die im Zusammenhang mit der Schneeschmelze stehen. Im Zuge unseres heutigen Lokalaugenscheins und der durchgeführten Befliegung mit dem Landeshubschrauber mussten wir feststellen, dass der Abbruchbereich rund 500 Meter oberhalb der Ötztalstraße bei der Leckgalerie weiterhin aktiv in Bewegung steht“, erklärten die Landesgeologinnen Petra Nittel-Gärtner und Katharina Gröbner nach einer Besprechung der Beobachtungsergebnisse die aktuelle Situation. Weiterhin könne es also zu Nachbrüchen, Muren oder Stein- und Blockschlägen kommen. „Aufgrund der derzeitigen Gefährdungssituation können keine weiteren Sicherungsarbeiten oder anderweitige Maßnahmen gesetzt werden.“ Deshalb bleibt die Sperre der Ötztalstraße im betroffenen Abschnitt vorerst weiter aufrecht. „Wir werden am kommenden Dienstag bei einem weiteren Lokalaugenschein die Situation neuerlich begutachten“, kündigten die beiden Landesgeologinnen an. 

VERSORGUNG GESICHERT. Aufgrund des Felssturzes ist das Gemeindegebiet Gurgl der Gemeinde Sölden derzeit über den Landesweg abgeschnitten, da auch der Grenzpass Timmelsjoch Richtung Italien aufgrund der Wintersperre nicht befachbar ist. Die Versorgung der Bevölkerung sowie notwendige Personenflüge sind durch den Einsatz des Landeshubschraubers jedenfalls gewährleistet. 32 Personen habe man bereits eingeflogen, die sich zum Zeitpunkt des Felssturzes außerhalb des nun abgeschnittenen Gebiets befanden – acht Personen wieder ausgeflogen. „Zur Versorgung wurde eine Luftbrücke eingerichtet, über welche gegebenenfalls notwendige Lebensmittel und andere Güter im Bereich der Grundversorgung eingeflogen sowie Personenflüge getätigt werden können. Zudem wurde von der Leitstelle Tirol zur Durchführung einer unaufschiebbaren ärztlichen Kontrolluntersuchung ein Notarzthubschrauberflug disponiert. Hinsichtlich weiterer notwendiger Versorgungsflüge sind wir in enger Abstimmung mit der Gemeinde Sölden, um hier rasch reagieren zu können“, informiert Landeshauptmann Günther Platter in einer Presseaussendung am vergangenen Samstag. Auch Söldens Bürgermeister Ernst Schöpf beruhigt: „Derzeit gibt es keine Versorgungsengpässe der Bevölkerung im abgeschnittenen Gemeindegebiet Gurgl – Lebensmittel sind ausreichend vorhanden, die medizinische Versorgung ist durch einen Arzt inklusive Hausapotheke vor Ort ebenfalls sichergestellt.“

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