Von Friederike Hirsch
Im Jahr 2015 kamen 25 Flüchtlinge, vornehmlich Kriegsflüchtlinge aus Syrien, nach Sautens. Einer dieser Flüchtlinge war Henry Okoh aus Nigeria, der eine lange Odysse der Flucht hinter sich hatte. Heute arbeitet er als 20er-Verkäufer und am Recyclinghof Sautens, zudem spielt er bei der SPG Silz-Mötz. Es ist unbestritten, dass er bestens integriert ist. Er ist seit 2009 auf der Flucht, nachdem er 2007 von einer terroristischen Gruppe mit Macheten lebensgefährlich verletzt wurde. Bürgermeister Manfred Köll: „Nigeria ist kein sicheres Land. Menschenrechte werden nicht geachtet. Personen werden in Nigeria auf offener Straße ermordet und entführt. Nach unserer derzeitigen Rechtslage soll Henry in dieses Land nach 13 Jahren Flucht wieder zurückgeschickt werden.“ Wie Köll sehen das viele, nicht nur im Oberland, und fordern ein humanitäres Bleiberecht für Henry. Der Tiroler SPÖ-Chef, Georg Dornauer, fordert in einer Aussendung, den Bürgermeistern mehr Mitspracherecht bei derartigen Entscheidungen zuzusprechen: „Integration passiert in der Gemeinde. Insofern sollten die Mitmenschen vor Ort ein gewichtiges Wort bei Fragen des humanitären Bleiberechts haben.“ Manfred Köll: „Es ist verantwortungslos, Henry hier in Österreich Hilfe zu verweigern, und noch viel schlimmer ist, ihn absichtlich und wissentlich wieder in dieses Land zurückzuschicken, wo er von einer terroristischen Gruppe schwer verletzt wurde. Durch die Folgen der drohenden Abschiebung wird sein Leben aufs Spiel gesetzt. Es ist unbegreiflich, einen jungen Menschen in ein Land zu deportieren, aus dem er als Jugendlicher geflohen ist. Wir haben genug Platz in Österreich.“