Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Schaug auf di – und schaug auf mi

Serie: „10 Tipps zur Förderung des psychischen Wohlbefindens“ – Kurse „Erste Hilfe für die Seele“ auch im Oberland

Von pro mente tirol wurde vor einigen Jahren das Projekt „Schaug auf di“ durchgeführt. Oberländer erhielten zehn konkrete Tipps, wie man psychisch gesund bleiben kann – via Mousepads, Folder und auch über die RUNDSCHAU. Diese zehn Tipps gibt es in den folgenden Wochen wieder in der RUNDSCHAU zu lesen. Und wer nicht nur auf sich selbst, sondern auch seine Mitmenschen schauen will, den wird das pro mente-Projekt „Erste Hilfe für die Seele“ interessieren.
4. April 2023 | von Daniel Haueis
Schaug auf di – und schaug auf mi<br />
Man kann was für die eigene psychische Gesundheit tun, und man kann auch „Erste Hilfe für die Seele“ anderer erlernen – pro mente tirol hilft dabei. Foto: deagreez – stock.adobe.com
Von Daniel Haueis

Die Corona-Pandemie samt Lockdowns war auch in puncto psychische Gesundheit nicht von Vorteil: Eingeschränkte Sozialkontakte, waren sie nun behördlich vorgeschrieben oder auch durch die eigene Angst vor Ansteckung begründet, haben das Wohlbefinden beeinträchtigt. Aber: „Es gibt keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit!“, wie pro mente tirol weiß. „Die psychische Gesundheit hat einen großen Einfluss auf die Gesamtgesundheit. Auch für unsere psychische Gesundheit können wir selbst viel tun und sie durch gezielte Maßnahmen stärken. Wer gut auf sich und seine psychischen Ressourcen schaut, ist in Krisensituationen belastbarer und widerstandsfähiger“, so Präsident Univ.-Prof. Dr. Hartmann Hinterhuber. Die Fachleute der tirolweiten Einrichtung mit Zentren u.a. in Landeck, Imst und Reutte beschäftigen sich seit 1975 mit der psychischen Gesundheit der Tiroler, auch mit der Vorsorge. Aus diesem Engagement ist u.a. „Schaug auf di“ entstanden – ein Projekt im Bezirk Landeck, das für jene Oberländer gedacht war, die sich psychisch stärken wollten: Diese zehn konkreten Tipps, wie dies gelingen kann, wurden damals als Serie in der RUNDSCHAU veröffentlicht – und werden nun wiederholt: Der erste Tipp („Nimm dich selbst an!“) findet sich links auf dieser Seite. Die weiteren sind in (wahrscheinlich) wöchentlichem Abstand in der RUNDSCHAU zu finden.

„ERSTE HILFE FÜR DIE SEELE“. Pro mente austria und pro mente tirol haben das „Schaug auf di“ nun erweitert: „Erste Hilfe für die Seele“ ist eine Art: „Schaug auf mi“. So selbstverständlich die Erste Hilfe bei einem Verkehrsunfall u.ä. ist, so soll sie dank dieser Seminare auch im psychischen Bereich werden. Das Projekt bietet Informationen in allgemein verständlicher Sprache über psychische Gesundheit, psychische Erkrankungen und aktuelle Themen, die die Psyche belasten können. Die Seminare gibt es in zweifacher Form: „Erste Hilfe für die Seele Erwachsener“ und „Erste Hilfe für die Seele Jugendlicher“, dessen Zielgruppe Erwachsene sind, die mit Jugendlichen zusammenwohnen und/oder arbeiten. Geschulte Instruktorinnen vermitteln in zwölf bzw. 14 Stunden Grundwissen zu psychischen Erkrankungen und zeigen konkrete Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Problemen und Krisen. „Schnelle Hilfe und das richtige Verhalten in seelischen Krisensituationen lindern Leid, können Leben retten und erhöhen die Chance auf Genesung. Deshalb ist auch in psychischen Notsituationen Hinschauen und rasches Handeln sehr wichtig. Noch immer gibt es viele Vorurteile, die dazu führen, dass sich Betroffene schämen und keine Hilfe in Anspruch nehmen. Das möchten wir ändern. In unseren Kursen ‚Erste Hilfe für die Seele‘ zeigen wir auf, wie jede/r gut informieren, Vorurteile abbauen und in psychischen Krisensituationen schnell helfen kann“, so Dr. Manuela Pillei-Schenner, Klinische und Gesundheitspsychologin, Pädagogin und Leiterin des Projekts. Die Kurse „Erste Hilfe für die Seele Erwachsener“ finden in Innsbruck (17. Mai und 4. Oktober) und Imst (15. Juni und 9. November), die Kurse „Erste Hilfe für die Seele Jugendlicher“ in Stams (ab 27. April) und Innsbruck (ab 16. Mai) statt. Die Anmeldung ist auf https://promente-tirol.at/de/erste-hilfe-fuer-seele-pro-mente-tirol.html möglich.
Schaug auf di – und schaug auf mi<br />
Dr. Manuela Pillei-Schenner, Klinische und Gesundheitspsychologin, Pädagogin und Leiterin des Projekts „Erste Hilfe für die Seele“ mit Univ.-Prof. Dr. Hartmann Hinterhuber, Präsident pro mente tirol und langjähriger Primar der Innsbrucker Psychiatrie. Foto: pro mente tirol
10 Tipps zur Förderung des psychischen Wohlbefindens

1. Tipp: Nimm dich selbst an!

Niemand ist perfekt! Aber jeder von uns hat Fähigkeiten und Talente. Es ist einfach, selbstkritisch zu sein. Es fällt uns leichter, negative Dinge an uns zu finden, als das Positive in den Mittelpunkt zu stellen.
Es gibt viele Dinge, die uns zu dem machen, was wir sind: unsere Werte, Überzeugungen, unsere Religion, Herkunft oder Geschlecht. Und wir alle haben etwas zu bieten! Uns allen steht Respekt zu! Es ist wichtig, dass wir unser Selbstvertrauen täglich stärken. Ansonsten verkümmert es. „Sich selbst annehmen“ bedeutet zu wissen, was einem gut tut.

Dann gelingt es uns besser, auf die Signale des Körpers und der Seele zu hören und diese auch zu verstehen. Müdigkeit und Lustlosigkeit können erste Zeichen der Überforderung sein. Hören wir auf die Signale des Körpers und nehmen wir diese ernst! Um zu lernen, sich selbst anzunehmen, kann es helfen, sich folgende Fragen zu stellen:

•    Wo bin ich mit mir zufrieden?
•    Wo liegen meine Fähigkeiten und Talente?
•    Womit bin ich in meinen Beziehungen und/oder meinem Beruf zufrieden?
•    Was ist mir heute gut gelungen?
•    Über welchen Fehler von heute kann ich lachen?


Eine Aktion von pro mente tirol. Wer nicht nur auf sich schauen will, sondern auch auf seine Mitmenschen, dem seien die Kurse „Erste Hilfe für die Seele Erwachsener“ bzw. „Erste Hilfe für die Seele Jugendlicher“ empfohlen – nähere Informationen auf https://promente-tirol.at.


Mehr Informationen:

pro mente Zentrum Landeck: Mag. Berhard Wille, Tel.(05442) 65 297 6102, Email: landeck@promente-tirol.at

pro mente Zentrum Imst: MMag. Isabella Klotz, Tel. (05412) 64 818, Email: imst@promente-tirol.at

pro mente Zentrum Reutte: DSA Reinald Walch, Tel. 0664 401 39 20, reutte@promente-tirol.at

pro mente Zentrum Innsbruck: DPGKP Harald Mümmler, Tel. 0664 882 183 48, psd.innsbruck@promente-tirol.at

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