Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Sterbebilder können viel erzählen

16. April 2019 | von Nina Zacke
Sterbebilder können viel erzählen
Mit seinen 580 Sterbebildern, zusammengefasst in einem Buch, möchte Helmut Plattner die Herkunft vieler Roppener offenlegen. RS-Foto: Burger

„Alte Sterbebilder aus dem Archiv der Chronik Roppen“: Ein Buch von Helmut Plattner


Die Motivation, Sterbebilder zu sammeln und sie zu archivieren, entstand bei Chronist Helmut Plattner aus der Idee, eine Familienchronik von sich und seiner Gattin anzulegen. Wie interessant die Sterbebilder aus älteren Epochen sein können, belegt er durch sein Buch „Alte Sterbebilder aus dem Archiv der Chronik Roppen“.


Von Mel Burger


Auf sein Werk, von über 500 gesammelten und chronologisch sortierten Sterbebildern, ist der Wahl-Roppener Helmut Plattner begründet stolz. Der leidenschaftliche Chronist wollte einen Familienstammbaum seiner Gattin und seiner Familie erstellen und stieß dabei auf viele gesammelte Sterbebilder. Beim Sortieren fiel ihm schnell auf, wie interessant die Texte der älteren Bilder sind, da er auf ihnen auch Informationen zu den Todesumständen oder dem Leben der Verstorbenen bekam. Mit der Zeit wuchs seine Sammlung auf hunderte Sterbebilder an und er beschloss, ein Sterbebilderbuch der Gemeinde Roppen zu verfassen. Als er darum einen Aufruf in der Gemeindezeitung schaltete, wurde er mit wahren Schätzen, die meist in Schuhkartons oder Schubladen vergessen wurden, überrascht.



Veranstaltung

Anfang April lud er zu einem Vortagsabend in die Bezirksbibliothek der Chronisten in Mötz ein, um Interessierten die Hintergründe zu seinem Buch und die Erkenntnisse aus der Erforschung der Familienverbindungen zu erklären. Oft zogen die Frauen zu ihren Männern und in deren Wohnort und man konnte nur durch ihre ledigen Namen erahnen, aus welchem Gebiet in Tirol oder Österreich sie kamen. Plattner findet es sehr schade, dass die Sterbebilder und auch die Grabsteine in der heutigen Zeit immer weniger Informationen enthalten, sollten unsere Wurzeln doch gerade in unserem schnelllebigen Umfeld bewahrt werden und uns die Frage nach unserem Ursprung am Herzen liegen. Als er das Buch zum ersten Mal in der Bibliothek auflegte, bemerkte er schnell, wie sich die einzelnen Besucher freuten, vergangene Freunde oder verstorbene Familienmitglieder zu finden und die folgenden Tage wiederkamen oder sogar Bekannte animierten, selbst vorbeizukommen. So ist das Buch der Sterbebilder mittlerweile auch zu erwerben oder kann weiterhin in der Bibliothek durchgeblättert werden. Er und seine Chronistenkollegen stehen dabei gerne auch mit Rat und Tat zur Seite.

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