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Imst | Chronik | 17. März 2020 | Mel Burger

Vorsichtsmaßnahmen und Veranstaltungsabsagen

Vorsichtsmaßnahmen und Veranstaltungsabsagen
Der Krankheitserreger „Sars Cov-2“, der die Atemwegserkrankung „Covid-19“ auslöst, verbreitet sich vor allem über soziale Kontakte – diese sollten bis auf Weiteres von der Bevölkerung eigenständig reduziert werden. Foto: pixabay.com
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Erste bestätigte Coronavirus-Fälle und Auswirkungen auf den Bezirk Imst






Was Ende Dezember 2019 in der Millionenstadt Wuhan in der chinesischen Provinz Hubei begann, entwickelte sich in den vergangenen Wochen und Monaten zu einer Pandemie, die mittlerweile fast die ganze Welt in Atem hält. Doch nicht nur global und österreichweit gesehen hat das Coronavirus (SARS-CoV-2) Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft – auch im Bezirk Imst ergreift man, vor allem seit der in Wien abgehaltenen Pressekonferenz der Regierungsvertreter Sebastian Kurz (Kanzler, ÖVP), Karl Nehammer (Innenminister, ÖVP) und Rudolf Anschober (Gesundheitsminister, Grünen), vermehrt Maßnahmen, um die weitere Verbreitung des Virus einzudämmen. Mittlerweile gibt es auch die ersten bestätigten Erkrankten im Bezirk Imst. Von Barbara Heiss




Soziale Kontakte reduzieren, Veranstaltungen absagen, (Ein-)Reiseverbote, Besuchsverbote in den Krankenhäusern, geschlossene Universitäten, Schulen, Geschäfte und vieles mehr – diese Maßnahmen gab die Regierung für die Bevölkerung bekannt. Konkret appelliert die Regierung damit aber vor allem an die Eigenverantwortung der Menschen. „Wir werden unser Leben in den nächsten Monaten verändern müssen“, erklärt Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Auch im Bezirk Imst wurden im Laufe der vergangenen Woche vorsorgliche Maßnahmen getroffen, die vor allem größere Menschenansammlungen betreffen: Zahlreiche Konzerte, Vorträge, Sitzungen und sonstige Veranstaltungen wurden abgesagt – Einrichtungen, Behörden, Skigebiete, Berherbergungsstätten und Geschäfte schließen vorübergehend ihre Pforten, nur Lebensmittelgeschäfte und Apotheken bleiben geöffnet. Niemand kann wirklich abschätzen, wie lange diese Zeit der kollektiven Entschleunigung andauern wird. Ob die zahlreichen Maßnahmen den gewünschten Effekt zeigen, nämlich die Zahl der Infizierten zu reduzieren, muss abgewartet werden.
Coronavirus, Covid-19, SARS-CoV-2.

Bei den sogenannten Coronaviren handelt es sich um eine Virusfamilie – zu dieser Familie gehört auch der aktuelle „SARS-CoV-2“ (Severe Acute Respiratory Syndrome- Coronavirus-2). Von diesem Virus ausgelöst wird die Atemwegserkrankung „Covid-19“ (Coronavirus-Disease-2019). Grundsätzlich gilt, je älter Menschen sind, die an „Covid-19“ erkranken, desto schwerer ist ihr durchschnittlicher Krankheitsverlauf. Grund dafür ist die Abnahme der körpereigenen Abwehr und ein schwächeres Immunsystem. Dazu zählen vor allem Menschen mit Atemwegserkrankungen, aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankte und Diabetiker.



Was soll, muss, darf ich jetzt noch tun?

„Grundsätzlich Ruhe bewahren“, erklärt auch Dr. Florian Überall, ehemaliger Professor für Medizinische Biochemie an der Universität Innsbruck und seit vier Jahren medizinischer Ernährungsberater. Trotzdem hält er die aktuellen Maßnahmen der Regierung für richtig: „Der Coronavirus selbst ist nicht gefährlicher als der Grippevirus, aber wir haben noch keine adäquaten Impfstoffe und die schnelle Verbreitung ist unser großes Problem. Deshalb sollte die erste Regel für jeden sein: Soziale Kontakte verringern“, so Überall. Jede noch so kleine Maßnahme sei wichtig, ob es am Ende ausreichen wird, darüber kann auch Florian Überall nur spekulieren. „Es ist nun die Zeit des Menschenverstandes. Unsere größte Chance ist es, die Maßnahmen wirklich ernst zu nehmen, um so die Ausbreitungsherde klein zu halten. Es ist jetzt Solidarität und Rücksichtnahme gefragt. Hysterie ist das Letzte, was wir gebrauchen können“, erklärt der Biochemiker und Molekularbiologe. „Da die Übertragung relativ einfach über eine Tröpfchen- oder Schmierinfektion erfolgt, wird der Erreger vor allem beim Sprechen, Husten oder durch direkten Kontakt übertragen. In der Regel beträgt die Zeit zwischen Ansteckung und dem Auftreten erster Symptome ein bis zu 14 Tage. Oberstes Gebot in diesen Tagen ist also richtiges Händewaschen und das Niesen oder Husten in den Ellbogen oder ein Taschentuch, das im Anschluss direkt entsorgt werden sollte. Das Verwenden von einfachen Mundschutzmasken ist gegen Viren, die durch die Luft übertragen werden, hingegen eher unwirksam. Als Erkrankter kann es allerdings dazu beitragen, die Weiterverbreitung der Viren zu reduzieren.



Symptome.

Die Symptomatik beim Coronavirus kann recht unterschiedlich ausfallen: Als Beschwerden werden vor allem Fieber, Husten und Atembeschwerden beschrieben. Auch eine Lungenentzündung und andere Atemwegserkrankungen können eine Folge davon sein. Es gibt aber auch mildere Verlaufsformen, die sich ähnlich einer Erkältung äußern oder ganz ohne Symptome auskommen. Kostenlose 24-Stunden-Hotline des Landes Tirol unter Tel. 0800 808030; Telefonische Gesundheitsberatung unter Tel. 1450; Kostenlose 24-Stunden-Infoline der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) unter Tel. 0800 555621; Weiterführende Informationen gibt es unter www.tirol.gv.at/coronavirus sowie unter www.ages.at/themen/krankheitserreger/coronavirus/ und in der Land Tirol-App.












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