Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Weiler bleibt bei Nein zu Geflügelhof

Fast alle Einwohner des Obsteiger Weilers Wald haben gegen geplantes Projekt unterschrieben

Der Protest der Anrainer gegen den geplanten Geflügelhof im Obsteiger Weiler Wald flacht nicht ab – im Gegenteil: Bei der Überreichung der Petition der Bürgerinitiative waren viele Einwohner anwesend, die allesamt ihr Missfallen gegen die Errichtung des Betriebs formulierten. Die Gemeindevertreter zeigten Verständnis.
24. November 2020 | von Agnes Dorn
Weiler bleibt bei Nein zu Geflügelhof<br />
Die Bewohner von Wald fürchten um die Unversehrtheit des Landschaftsschutzgebietes, wo (direkt hinter ihnen) ein Geflügelhof geplant ist. RS-Foto: Dorn
Von Agnes Dorn

Dass der Widerstand gegen das geplante Vorhaben im Weiler Wald nicht nur hauptsächlich von wenigen Haushalten getragen wird, zeigte sich bei der Kundgebung am vergangenen Samstag in Wald. Unter Beisein der Polizei und Einhaltung aller Sicherheitsauflagen hatten sich zahlreiche Bewohner versammelt, um Bürgermeister Hermann Föger und seinem ebenfalls anwesenden Vize Alexander Egger eine Petition gegen das Projekt zu überreichen, die von fast allen Bewohnern des Weilers unterschrieben worden war: „Die Lärm- und Geruchsbelästigung, die mit diesem Bauvorhaben einhergeht, vermindert die Lebensqualität aller Walder in erheblichem Maße und ist unzumutbar“, betonen darin die Unterzeichnenden. Bis zu 5200 Perlhühner dürfte Schaber im Landschaftsschutzgebiet direkt angrenzend an die nächsten Wohnhäuser halten. Das sei keine traditionelle Landwirtschaft mehr, sondern ein Gewerbebetrieb, stellt einer der anwesenden Bauern fest und ergänzt: „Einige von uns haben die Vermietung an Gäste als Zusatzeinkommen. Neben unserer Lebensqualität wird auch unsere Existenzgrundlage gefährdet.“

Entscheidung fällt im Gemeinderat. Mehrmals weisen die Einwohner darauf hin, dass bereits durch den bestehenden Geflügelbetrieb von Schaber auf der anderen Seite von Wald der soziale Friede im Weiler massiv geschädigt sei. Mehrere Familien befinden sich schon seit gut einem Jahr im Rechtsstreit mit dem Betreiber. Bürgermeister Hermann Föger, der mit seinem Gemeinderat demnächst über die Umwidmung des zweiten Standorts befinden wird, gibt sich bei der Kundgebung zwar wortkarg, aber verständnisvoll für die Belange der Einwohner: „Die Wahl des Standorts für den Geflügelhof muss so ausfallen, dass die Anrainer nicht zu sehr belästigt werden.“ Woraufhin eine der unmittelbaren Anrainerinnen argumentiert: „Dass der Standort hier nicht der richtige ist, wird dadurch bewiesen, dass alle Weilerbewohner dagegen sind.“ Immerhin hätten bis auf eine Familie alle anderen Walder die Petition unterschrieben. Auch Vize-Bürgermeister Egger äußert Verständnis für den Protest: „Das Problem ist, dass ihr dann von zwei Seiten eingekesselt werdet.“ Die Entscheidung gut zu bedenken, empfiehlt ein weiterer der anwesenden Bauern dem Gemeinderat und betont: „Das ist keine Entscheidung nur für zwei Jahre. Die könnten wir durchstehen. Das ist eine Entscheidung für die kommenden Generationen.“ Schon vor der Kundgebung hatte der Betreiber mehrmals versichert, von seinem Vorhaben nicht abzukommen und keinen anderen Standort für seinen Hof suchen zu wollen. Die letzte Entscheidung trifft nun also die Gemeinde.

 

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