Von Ewald Krismer
Sachliche Überlegungen führten dazu, dass der Weihnachtsmarkt samt Weihnachtshaus hinter der Johanneskirche auch heuer abgesagt werden musste. „Entscheidend dafür sind fehlende Verordnungen, die eine Erleichterung zur Durchführung hergegeben hätten“, bringt Marktinitiator Hans Strobl die Lage auf den Punkt. Es habe ihm sehr leid getan, die Betreiber der Stände am Weihnachtsmarkt und im Weihnachtshaus – das wegen der räumlichen Nähe zu den Marktständen ohnehin nicht zur Diskussion stand – darüber informieren zu müssen. Viele hätten schon Vorbereitungen getroffen, die nun umsonst gewesen sind.
UNUMSETZBARE VORSCHRIFTEN. Um den Weihnachtsmarkt über die Bühne bringen zu können, hätten als erstes Sicherheitsleute zur Überwachung von 3G, Registrierung mit gleichzeitiger Vergleichsüberprüfung mit Personalausweisen oder Pässen beauftragt werden müssen – und das bei einem Kostenaufwand von 12.000 Euro. Kurios dabei: Wer nur Schauen oder etwas kaufen möchte, ist von den Kontrollen ausgenommen, wer aber die Gastronomie in Anspruch nimmt, unterliegt der Überprüfung der Kontrollorgane und bekommt das berühmte Band, das dann den ganzen Tag Gültigkeit hat. Würde das wirklich so gehandhabt werden, würden sich Geimpfte und Nichtgeimpfte, Getestete und Nichtgetestete tuchgefüllt nebeneinander tummeln. Weitere Forderungen wären gewesen, nur einen Eingang und nur einen Ausgang – die voneinander mindesten zehn Meter entfernt hätten sein müssen – zu installieren und das Marktgelände mit Zäunen zu umsäumen, was eine räumliche Einengung und dadurch weniger Stände zur Folge gehabt und zudem den Zugang zum Krippenpfad – der trotz des Corona-Wirrwarrs stattfinden wird – versperrt hätte.
DER GUTE RUF WÄRE GESCHÄDIGT GEWESEN. „Mit all diesen unüberschaubaren Maßnahmen wäre unser stimmungsvoller Weihnachtsmarkt ein ,0815-Weihnachtsmarkt‘ geworden“, resümiert Hans Strobl, der genauso wie alle anderen am Weihnachtsmarkt Beteiligten keinen „amputierten Markt“ gewollt hätte, und erinnert an die 19 Jahre vor Corona, in der sich der Imster Weihnachtsmarkt zu einem Besuchermagnet par excellence entwickelt hat. Dieses Renommee wollen sich die Imster nicht zerstören, wenn es heißen würde, „zu welch einer Armseligkeit ist der Imster Weihnachtsmarkt verkommen“.
… und dass der Platz hinter der Johanneskirche wieder so stark bevölkert sein wird und die gewohnt vorweihnachtliche Stimmung abermals Einzug halten kann. Fotos: Archiv Krismer