Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Der hl. Rochus zu „Östen“

Karröster Kapelle beim Romedihof feierlich eingeweiht

Vor Jahrzehnten soll die Renovierung des Rochuskirchleins beim Romedihof begonnen und bald darauf wieder eingestellt werden. Seither dämmerte das christliche Kleinod vor sich hin und verfiel zusehends, bis die Gemeinde Karrösten sich seiner annahm und ihm ein neues frischen Antlitz angedeihen ließ. Vergangenen Sonntag wurde es nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten würdevoll seiner Bestimmung übergeben.
9. August 2021 | von Ewald Krismer
Allen Besuchern dieser Kapelle sei eine tröstende und befreiende Nähe zu Gott gewünscht: Ministrant Moritz Sailer, Pfarrkoordinator Elmar Neuner, Pfarrer Hansjörg Sailer und Pfarrer Johannes Laichner (v.l.) bei der heiligen Messe vor der Kapelle zum heiligen Rochus RS-Fotos: Krismer
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Karröstens Bürgermeister Oswald Krabacher zeiget sich stolz über das vollendete Werk. Interessant in seiner Ansprache war, was in der Entstehungszeit der Kapelle 1571 in der damals bekannten Welt alles geschah. RS-Foto: Krismer
Das dem heiligen Rochus geweihte Kirchlein auf Karröster Boden in Brennbichl. Lange dämmerte es unansehnlich vor sich hin, nun erstrahlt es wieder in seiner ursprünglichen Pracht. RS-Foto: Krismer
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Der frühbarocke Altar von 1680 mit dem Bildnis „Maria Hilf“ ist das Prunkstück der Rochuskapelle. RS-Foto: Krismer
Von Ewald Krismer

Im Jahre 1571 erbaute „Ritter Nikolaus von Oesten“ das Kirchlein neben dem heutigen Romedihof, der einstmals Sitz des Imster Knappengerichts war, als am Tschirgant noch Blei und Silber gewonnen wurde. Später kam es in den Besitz von Bauern und fiel 1766 einem Brand zum Opfer. Ursprünglich der heiligen Margarethe geweiht, wurde es wahrscheinlich im 17. Jahrhundert in das heutige Aussehen umgebaut und wegen der damals gewütet habenden Pest dem heiligen Rochus neu geweiht. Ein Bildnis über dem Eingang zeigt den Patron gegen die Pest, wie ihm ein Engel das Pestgeschwür über dem rechten Knie versorgt. Den künstlerisch wertvollen Altar stiftete um 1680 Carl Steidl, Sohn des Gerichtsgeschworenen Joachim Steidl zu Brennbühel.

GEMEINDE RETTETE DAS KLEINOD. Nach jahrzehntelangem Dornröschenschlaf erwarb 2015 die Gemeinde Karrösten das dem Verfall preisgegebe Kleinod und bewahrte den spätgotischen Bau sehr zur Freude aller vor dem endgültigen Niedergang. So klein das Gotteshaus auch sein mag, die Sanierungsmaßnahmen erreichten fast überdimensionale Ausmaße: Auftragen eines Hydraulikputzes, Farbgebung der Fassade und Innenraum, Reinigung alter Holzteile, denkmalschutzgerechte Reparaturen der Türen, Fenster und Fenstergitter, Sanierung des Daches und dessen Eindeckung mit Biberschwanzziegel, Erneuerung der Böden und die Restaurierung der Putz- und Maueroberflächen. Besonderes Augenmerk geschenkt wurde der Restaurierung des frühbarocken Altars, der Jakobs- und Sebastianstatuen und der Anpassung des Maria Hilf-Gemäldes an den Altarrahmen. Dies alles verschlang rund 85.000 Euro, wovon 26.000 Euro von der Landesgedächtnisstiftung, 22.000 Euro von der Kulturabteilung des Landes Tirol und 15.000 vom Bundesdenkmalamt kamen.

FEIERLICH WÜRDIGER FESTAKT. Sowohl Pfarrer Johannes Laichner, der zusammen mit Pfarrer Hansjörg Sailer – Pfarrer von Anras, Abfaltersbach und Strassen, der in Karrösten auf Heimaturlaub weilte –, Pfarrkoordinator Elmar Neuner und Ministrant Moritz den Gottesdienst zelebrierte, als auch Bürgermeister Oswald Krabacher brachten in ihren Ansprachen ihre Freude über das Endergebnis der Restaurierung zu Ausdruck und dankten allen, die in irgendeiner Form daran beteiligt waren. Ebenso Dank galt den nicht wenig erschienenen Gemeindebürgern, der Schützenkompanie für die perfekt geschossenen Salven und der Musikkapelle, von denen vier Blechbläser die Messe musikalisch umrahmten. Eine Agape beschloss die Einweihungsfeier zu Ehren des heiligen Rochus.

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