Das „Museum im Ballhaus“ und das „Haus der Fåsnåcht“ in Imst sowie die „Knappenwelt“ und der „Biermythos Starkenberg“ in Tarrenz waren die einzigen Museen des Bezirkes Imst, die sich auch heuer wieder der – vor 20 Jahren vom ORF ins Leben gerufene – „Lange Nacht der Museen“ angeschlossen haben. Neben viel Althergebrachtem gab es auch viel Neues zu entdecken – ein abwechslungsreiches Programm, was schlussendlich viele Besucher in Anspruch genommen haben.
Von Ewald Krismer
Hauptthemen im „Museum im Ballhaus“ waren wiederum die Sonderausstellung „Zimmer mit Arbeit“, welche die Zeit der Gastarbeiter in den 1960er- und 1970er-Jahren erzählt, sowie Wanderbewegungen, von denen Imst in früheren Zeiten durch Wanderhandwerker, Bergleute und die heimischen Vogelhändler geprägt war. Um die Vogelhändler ging es auch im „Haus der Fåsnåcht“. Aber nicht nur um die beim Schemenlaufen, sondern die echten Imster Vogelhändler, die mit ihren dressierten Singvögeln bis nach Sankt Petersburg, London oder Konstantinopel kamen und von denen die gleichnamige Operette von Carl Zeller erzählt.
Mystisch ging es in der „Knappenwelt“ zu. Unweit der „Heilerin vom Straderwald“ trieb Alchemist Leonhard Thurneysser sein Unwesen. Die Besucher erfuhren dort eine Menge über das Leben und Arbeiten von echten Alchemisten. Thurneysser soll ja schon 1559 in Tarrenz als Metallurg und als Bergwerksunternehmer tätig gewesen sein. Ebenso hoher Besuch fand sich auf Starkenberg ein. „Konrad von Gebratstein“ hielt dort Hof mit seinem Gefolge. Wie viel Krüge Bier die kampfeslustigen Ritter verschlungen haben, wurde nicht bekannt. Jedoch wo und wie dieser Gerstensaft gebraut wird, darüber konnten sich die Besucher bei einer Führung durch den „Starkenberger Biermythos“ informieren.