Sind beim Fasnachtsumzug Roller und Scheller die Hauptmasken, so sind es beim Auskehren die Hexen. Sie hausen das ganze Jahr über beim „Hexenofe’ im Grattetål“ nahe der sagenumwobenen Salvesenschlucht. Naht der Abend des „Fasnachtserchtig“, sind sie nicht mehr zu halten und verlassen kreischend und tanzend ihre schauderhafte Behausung, um im Dorf Tarrenz ihr Unwesen zu treiben. Da sie aber mitunter auch feige sind, verlassen sie sich auf die Begleitung der anderen bei der „Tarrenzer Fasnacht“ vorkommenden Maskengruppen. Diese führen auch kleine Wägelchen mit, auf denen die Akteure mit den Zuschauern allerlei Schabernack treiben. Nur wenige kommen dabei ungeschoren davon.
DIE HEX’ BRENNT. Hauptattraktion ist wie schon seit Jahren die überdimensionale Hex’, die die Tarrenzer Hexen mit sich führen. Ihr ist aber kein langes Leben beschieden. Sie endet – wie schon ihre Vorfahren im Mittelalter – auf dem Scheiterhaufen. Lange wehrten sich die jungen Hexen gegen die Verbrennung ihrer Ahne, müssen aber schlussendlich klein beigeben und ihren Tod beweinen. Traurig hängenden Hauptes verlassen sie dann die erkaltete Brandstätte, schleichen sich nach Hause und sehen mulmig einer entbehrungsreichen Fastenzeit entgegen.
Das vorhergesehene Schlimme ist leider eingetroffen. Die alte Hexe hat am Scheiterhaufen das Zeitliche gesegnet. RS-Foto: Krismer