Immer wieder, schon Tage zuvor, kündigt sich die Pitztaler Kunstausstellung an der Bundesstraße bei der Abzweigung zur Gruabenareana mit einem imposanten Kunstwerk an. Nach der coronabedingten Pause, vor der eine imposante, fast drei Meter hohe Weltkugel den Besuchern den Weg wies, stand am Wochenende eine schlichte aber fast exakt gleich große Statue aus Holz, die drei Menschen darstellt, die unsere Welt tragen. Die Ausstellung, die über drei Tage geöffnet hatte, war schon am ersten Nachmittag bestens besucht. Fünfzehn Künstler aus dem ganzen Tal und zwei weitere aus Karres, mit Bezug zum Pitztal, stellten ihre Kunstwerke, Malereien aber auch Mode und
Designstücke aus.
HANDWERKSLEIDENSCHAFT. Die meisten Aussteller haben die Leidenschaft von Verwandten oder ihren Eltern mitbekommen, so auch die jüngste Künstlerin Johanna Neururer, deren ausgestellte Handzeichnungen schon fast am ersten Tag alle reserviert waren. Der Turnsaal und der Vorraum der Gruabenarena waren bis auf den letzten Zentimeter genutzt. Standen die ersten Statuen bereits vor den Türen und faszinierten die Besucher durch ihre Größe und Schlichtheit, so verriet schon die eigene Nase beim Betreten des Saals, dass einige Künstler sich den Wertstoff Holz sowie die Zirbe zu Nutze gemacht haben. Gleich rechts beim Eingang hatte der junge Elektriker Simon Gastl aus Blons, der auch für die musikalische Unterhaltung am ersten Tag sorgte, seinen Standort gewählt. Rein aus einem Hobby und mit anfänglicher Unterstützung seines Vaters macht er aus heimischen Hölzern Lampen, Lichter und Uhren. Er streift dafür durch die heimischen Wälder und ist von den Wetterzeichnungen, Wassereinschlüssen sowie Insektenschäden, die das Holz zeichnen, begeistert und wählt besondere Stücke für seine Werke aus.
VIELFALT. Wie auch bei vergangenen Kunstausstellungen, halten sich Malerei und Bildhauerei die Waage. Die Palette der Ausstellung reicht von gedrechselten und geschnitzten Holzgegenständen über verschiedenste Maltechniken auf Leinwand und Papier bis hin zu Designstücken aus Filz. Ebenfalls unterscheiden sich die Werke in Größe und Stilrichtung und bieten den Besuchern somit ein interessantes Spektrum über die Kunst im Tal, wobei die Kunstwerke auch käuflich zu erwerben waren und so vielleicht der ein oder andere schon einen Weihnachtskauf am Wochenende getätigt hat. Der Andrang an Besuchern an allen drei Tagen zeigt das Interesse an der heimischen Kunst deutlich und verlangt sicher nach einer 10. Ausstellung, die hoffentlich im nächsten Jahr stattfindet.
Mit viel Liebe zum Detail fertigt Julia Lenhart aus Osterstein Uhren in verschiedenen Größen und Varianten. RS-Foto: Burger
Auch der ortsansässige Tierarzt Dr. Peter Wassermann zeigte seine künstlerische Ader und stellte einige seiner Bilder aus. RS-Foto: Burger