Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Inszenierung einer Herzensangelegenheit

11. Feber 2020 | von Nina Zacke
Endlich wieder bei Prachtwetter – das Imster Schemenlaufen 2020. RS-Foto: Krismer
Den Gang zur Fåsnåchtsmesse empfanden viele Fåsnåchtler als Pflichterfüllung. Dementsprechend war die Pfarrkirche voll. Der Liederkranz auf der Empore sang die Fåsnåchtsmesse. RS-Foto: Krismer
Diese vier alten Weiber waren die ersten, die in der fast noch ausgestorbenen Imster Stadt unterwegs waren, um ihre weltweit einzige wahrheitsüberliefernde Zeitung – die Rof’n-Kathl – an den Mann oder Frau zu bringen. RS-Foto: Krismer
Erst wenn die Bären sich auf den Weg von der Unterstadt zur Oberstadt machen, dürfen auch die anderen Masken ihnen folgen. So verlangt es das Fåsnåchtsgesetz. RS-Foto: Krismer
Diese Spezies wird höchst selten ins Rampenlicht gesetzt. Als Kassierer bei den Einführtischen sind diese Herren aber nicht unbedeutend. RS-Foto: Krismer
Eines der schönsten, wenn nicht gar das schönste Ritual beim Aufzug ist die Rollertaufe, bei dem ein Kind eines Verwandten oder Freundes vor einem Brunnen mit dem Rollerpemsl mit Wasser benässt wird. RS-Foto: Krismer
Wenn nach dem Zwölfeläuten der schwarze Turesåckner vom Gasthof Hirschen ins Freie tritt, ist das das untrügliche Zeichen, dass das Schemenlaufen beginnt. Mit tosendem Applaus wird er von den Zuschauern begrüßt. RS-Foto: Krismer
Ingrid und Günther – der Landeshauptmann und seine Stellvertreterin bekamen so einiges ab. Sich wehren nützte nichts. Imsts Bürgermeister lachte schadenfroh, sah aber auch nicht besser aus. RS-Foto: Krismer
Es war eine Pflichterfüllung von dem Roller und seinem Scheller, Imsts Bürgermeister Stefan Weirather einzuführen. Es geschah an der Grenze von der Oberstadt zur Unterstadt vor der von Prominenz vollgefüllten Ehrentribüne. RS-Foto: Krismer
Sie sorgten unter anderem, dass der innere Kreis mit Roller und Scheller und den Hexen mit ihrer Hexenmusik genügend Platz hatten, um ihre Rituale vorzuführen: Wilflingsåckner, Altfrankspritzer und Bauresåckner. RS-Foto: Krismer
Hexen vollführen ihren Hexentanz, begleitet von ohrenbetäubendem Gejauchze, welches den meisten eine Gänsehaut beschert haben dürfte. RS-Foto: Krismer
Nach dem Aufzug, vor dem Umzug: Auch die Larven haben eine Seele; daher war auch ihnen eine Ruhepause vergönnt, die sie aneinandergereiht genießen durften. RS-Foto: Krismer
Spritzen auftanken für eine Gruppe Altfrankspritzer beim Josefsbrunnen vor dem Hotel Stern, damit die Zuschauer wieder ordentlich bewässert werden konnten. Aber es soll ja Glück bringen, einen ordentlich Guss abzubekommen. RS-Foto: Krismer
Zusammentreffen auf höchster fåsnåchtlicher Ebene: AK-Präsident Erwin Zangerl und sein Vize Christoph „Altfrank“ Stillebacher. RS-Foto: Krismer
Stolz schreiten sie zum Einführtisch, wo auch Bezirkshauptmann Raimund Waldner gerne seinen Obolus gab und ein Larvle als Zeichen der Anerkennung überreicht bekam. RS-Foto: Krismer
Wie immer pompös, die hintendrein fahrenden Fåsnåchtswägen wie hier das Luise-Wallnöfer-Haus und jenes ehrwürdige Gebäude der LLA Imst, in dem das LLA- Café, der Hofladen und das Museum untergebracht sind. RS-Foto: Krismer
Die Dämmerung war schon hereingebrochen, als am Stadtplatz mit dem Zåmmschalle die Fåsnåcht ihr jähes Ende fand und jeder seine Larve abnahm, damit keiner mehr eine aufhatte, als es von der Kapuzinerkirche her zum Beten läutete. RS-Foto: Krismer
RS-Foto: Grüneis
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RS-Foto: Krismer

Imster zelebrierten überragend ihr Schemenlaufen


In gigantischem Ausmaß präsentierte sich das Imster Schemenlaufen am letzten Sonntag. Für die Fåsnåchtler verdientermaßen zeigte sich endlich einmal wieder den ganzen Tag die Sonne. Tausende Zuschauer säumten sich dichtgedrängt auf beiden Seiten entlang des farbenprächtigen Maskenzuges. Sie erlebten vorerst beim Aufzug ein belustigendes und später beim Umzug ein mystisches Schauspiel, über das sie sich restlos begeistert zeigten.


Von Ewald Krismer

War in früheren Zeiten die Fåsnåcht der Kirche ein Dorn im Auge, so gibt es in der heutigen Zeit kein Imster Schemenlaufen mehr ohne den Gang zur Fåsnåchtsmesse. Sie ist der erste Akt am Tag des Schemenlaufens, zu dem sich eine Vielzahl an Fåsnåchtlern in aller Herrgottsfrüh in der Stadtpfarrkirche versammeln.



Würdige Fåsnåchtsmesse

Dabei gilt es hauptsächlich, den verstorbenen Imster Fåsnåchtlern zu gedenken. Ein zweiter Anlass ist wohl, den Herrgott um schönes Wetter bitten, was zu Beginn – mit der von Franz Treffner geschriebenen und bei der letzten Fåsnåcht vor vier Jahren vom Imster Liederkranz uraufgeführten Fåsnåchtsmesse – zum Ausdruck kommt: Iatz isch er endlich då der Tåg, auf döin me sou lång gwartet håt./ Då g’heart’s zum ålte Brauch dazua, dass me i d’ Mess geaht in der Fruah. /Miar sei heint då weil Fåsnåcht ischt und bitte dich Herr Jesus-Chrischt, / geah gib ins decht an schiane Tåg, gånz ouhne Streit und åndre Plåg. / Vielleicht röid’scht ou im Petrus drei, dass’s Wötter passt, geah sei so frei! / Weil Schnee und Röige wöll mer it. Döis war die zwoate groaße Bitt!



Vom Figatter bis zum Zåmmschalle

Ging es in der Fåsnåchtsmesse noch gesittet zu, ließ sich beim anschließenden Figatter diese Sittlichkeit schon vermissen; galt es doch, einen Imster wegen eines Missgeschicks mit Spott und Häme zu überschütten. Ein Vergnügen für die herbeigeströmten Zuschauer. Ein fåsnåchtlich vergnügliches Schauspiel erlebten die Zuschauer dann auch beim Aufzug kleiner Maskengruppen von der Unterstadt zur Oberstadt. Unzählige ideenreiche, humorvolle Einlagen gab es dabei zu erleben. Über zwei Stunden dauerte das Spektakel, bis schlussendlich alle vor dem Gasthaus Hirschen auf das Zwölfuhrläuten der Glocken der Pfarrkirche warteten. Als diese verklungen waren, hieß es „Lårven au!“



Vom Gasthof Hirschen bis zum Stadtplatz

Der sogleich von der Stadtmusik intonierte Fåsnåchtsmarsch wurde dann vom Freudengeschrei der Zuschauer übertönt, als der schwarze Turesackner – von dem es nur einen gibt – die Ordnungsmasken anführend der Tradition gemäß als Erster aus dem Gasthof Hirschen erschien und begann, den ersten Kråaß zu ziehen, um Platz für die Roller und Scheller zu machen. Kråaß um Kråaß ging es dann weiter und in ihrem Gefolge bewegten sich nach und nach die anderen Maskengruppen und die Fåsnåchtswägen zum Stadtplatz, wo mit dem Zåmmschalle und schlussendlich mit dem Betläuten der nahen Kapuzinerkirche die Fåsnåcht ihr Ende fand.


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