Von Friederike Hirsch
Abseits der großen, traditionellen Fåstnåchtsumzüge im Bezirk, die dieser Wochen in aller Munde sind, findet man in Haiming einen beachtlichen Kinderfåsnåchtsumzug. Man möchte diesen Kinderfasching sogleich als Geheimtipp titulieren. Bei strahlendem Sonnenschein startet am Wochenende der Kinderfasching in Haiming. Eine Aufführung, die ihresgleichen sucht. Die Kinder stellen dabei die Figuren der großen Fåsnåcht dar. Aufwendig und mit viel Liebe zum Detail werden dabei die Umzugswagen gebaut und dekoriert. Die Kids schlüpfen in die Rollen der „Großen“. Wilderer, Bären und Hexen, mystische Waldmänner und fahrendes Volk zelebrieren die Fåsnåcht. Mädchen sind erlaubt und so wird der Fasching zu einer modernen, kindergerechten Fåsnåchtsveranstaltung. Mit Kindern – für Kinder.
Die zwölf Gruppen.
Der Brauchtumsverein Haiming gilt als Dachverein für die Krampusgruppe und die Haiminger Fåsnåchtsgruppen. Die Sparte „Fåsnåcht“ setzt sich aus zwölf Gruppen zusammen: Affen, Alt Weibermiehl, Bären, Fischer, Hexen, Knappen, Laninger, Moto Mop, Muastoaler, Narren, Waldmänner, Wilderer. Die Haiminger Fåsnåcht findet alle fünf Jahre statt. Alle drei Jahre übernehmen die Kinder das Kommando. Die Wagen, die Masken und Kostüme stehen den „Großen“ in nichts nach. Es gibt natürlich Unterschiede, so wird in den Wagen Saft und Zuckerwatte angeboten – in den Wagen gibt es Spiel und Spaß, aus den Lautsprechern tönt das Titellied von „Pipi Langstrumpf“, Kinderrutschen sind angebracht und die Wagen laden alle zum Mitmachen ein. Die Stars sind die Kinder, ob als Mitglieder der Fåsnåchtsgruppen oder als Zuschauer. Süßigkeiten werden verteilt und im Versorgungswagen gibt es Hotdogs und Brezen. In Tirol „geht man in die Fåsnåcht“ auf vielerlei Art und Weise. Manche Fåstnåchtsbräuche sind uralt, andere wurzeln in der Jugendkultur. In Haiming erlebt man Nachwuchsförderung in seiner schönsten Art.