Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Affentheater

7. Juni 2022 | von Meinhard Eiter
Affentheater
Liebe Freunde der Virologie!

Eigentlich haben wir uns alle auf einen schönen Sommer gefreut. Schnaufen ohne Masken. Mitmenschen endlich wieder lächeln sehen. Oder Leute per Handschlag zu begrüßen. Wörter wie Covid, Corona oder Quarantäne aus unserem täglichen Sprachgebrauch zu streichen. Doch jetzt plötzlich das. Es droht mit den Affenpocken eine weitere Pandemie. Und damit einhergehend eine neue Hysterie. Quasi ein Affentheater. Kaum eine mediale Meldung, die sich nicht mit dieser akuten Bedrohung unserer Gesundheit beschäftigt. Dabei geben die Fachleute zwar längst Entwarnung. Aber die Angstmacher haben neue Munition. Was wäre wenn? Und wer weiß schon ganz genau? Fragen wie diese nähren das Geschäft der Verschwörungstheoretiker. Und wir Österreicher sind als notorische Nörgler, Skeptiker und Suderer natürlich anfällig dafür, Mut und Lebensfreude gegen Angst und Missmut einzutauschen. Ich selbst bin ja gegen Pocken geimpft. Was, wie man hört, auch gegen diesen Affenvirus helfen soll. Und ich ernähre mich gesund. Habe bereits die Schweinepest, die Rindfleisch-Seuche und die Salmonellen-Welle überlebt. Obwohl ich auf Margarine verzichte, ist bei mir alles in Butter. Mir schmecken Fruchtsäfte von Rauch, ich vertraue dem gleichnamigen Gesundheitsminister und bin ein Laster-Freund vom Bundespräsident. Als Raucher mit 78 Jahren noch einmal für das höchste Amt im Staat zu kandidieren – das relativiert die tödliche Gefahr des Nikotins! Ich habe diese erfreuliche Nachricht schon mit einem Glas Wein gefeiert. Und ich esse die Leibspeise von Gorillas und Schimpansen. Die Banane, ironischer Namensgeber unserer Republik, soll reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Kalzium sein. Und sie dürfte auch – und das wäre wirklich affengeil – vor Dummheit schützen.

Meinhard Eiter

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