Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Das Maß halten

18. Mai 2021 | von Meinhard Eiter
Das Maß halten
Liebe Freunde alter Volksweisheiten!

Zu wenig und zu viel, das ist der Narren Ziel. Die Botschaft dieses Spruches wird uns angesichts der bevorstehenden Öffnung unserer Gasthäuser gedanklich begleiten. Nachdem wir monatelang angehalten waren, den Abstand zu halten, geht es jetzt um das Maß halten. Ein Thema, das auch uns Biertrinker betrifft. Bildlich gesprochen freue ich mich darauf, endlich wieder ein Maß in der Hand zu halten. Das muss ja nicht gleich dieser überschwere Krug mit einem ganzen Liter Gerstensaft sein. Aber eine frisch gezapfte Halbe, ein Kleines oder ein Pfiff – das macht schon Vorfreude. Vorbei sind die Zeiten, in denen wir uns Zuhause mit Flaschen und Dosen über Wasser halten mussten. Genesen, getestet und geimpft heißt jetzt im Klartext: Gebraut, gekühlt und gezapft! Aber eben mit Maß und Ziel. Und selbst schützender Zurückhaltung. Denn noch sind wir nicht völlig frei. So hat der König von Bayern, Markus Söder, im Mekka des blonden Schaumvergnügens schon im Frühjahr das alljährlich im Herbst stattfindende Oktoberfest abgesagt. Das musst du dich als Politiker erst trauen. Denn das kollektive Massenbesäufnis in München ist nicht nur ein Millionengeschäft. Es ist wohl auch das größte Kulturgut im Land der Weißwurstesser und stolzen Bauchträger. Nüchtern betrachtet hat die Sache neben dem Virenschutz vielleicht sogar einen politischen Hintergrund. Denn am 21. September wählen die Deutschen ihre künftigen Volksvertreter. Mag sein, dass die mittlerweile durch eine Frau namens Baerbock vertretenen Grünen den Bockbiertrinkern im Süden des Landes Angst einflößt. Um befürchtete Prozent-Einbußen bei CDU und CSU zu vermeiden, sollten die Promille der Wählerschaft wohl zumindest im Bereich der Zurechnungsfähigkeit bleiben!

Meinhard Eiter

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