Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Der Preis der Freiheit

20. Dezember 2021 | von Meinhard Eiter
Der Preis der Freiheit
Liebe Freunde des Weihnachtsfriedens!

In jüngster Zeit war vielfach von einer Spaltung unserer Gesellschaft die Rede. Die Maßnahmen zur Bekämpfung des gefährlichen Coronavirus teilten die Menschen in zwei Lager: Die Geimpften und die Ungeimpften. Beide Seiten pochen auf Grundrechte, die in einer Demokratie ein hohes Gut darstellen: Gesundheit und Freiheit. Der überwiegende Teil unserer Bevölkerung, unserer Politiker und Experten, wie Mediziner und Virologen, vertraut dabei auf die Impfung. Die Gegenseite pocht darauf, dass jeder selbst entscheiden sollte, was mit seinem Körper geschieht. Das klingt einleuchtend, hat aber einen Haken. Denn die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo sie die Freiheit – und eben auch die Gesundheit – anderer Menschen einschränkt oder gar gefährdet. Daher hat sich die Regierung bei uns in Österreich schweren Herzens für eine Impfpflicht entschieden. Diese unpopuläre Maßnahme will eigentlich niemand. Und man könnte sie rasch abschaffen, wenn die Pandemie überstanden ist. Den ungeliebten Zwang bräuchten wir nur durch die Freiwilligkeit ersetzen. Doch der gute Wille ist im Wohlfahrtsstaat leider nicht jedermanns Sache. Und so regeln wir gemeingefährlichen Egoismus eben über das Geld. Wer sich nicht in den Dienst der Allgemeinheit stellt, der muss zahlen. Wie beim Autofahren mit überhöhter Geschwindigkeit. Jüngst dachten politische Kräfte sogar das Gegenteil an. Statt Leute, die sich nicht impfen lassen wollen, zu bestrafen, sollte man Impfwillige mit Prämien belohnen. Der nahezu kostenfreie Bezug von heilbringenden Medikamenten wird im Sozialstaat kaum noch als Geschenk betrachtet. Gratis scheint für viele umsonst zu sein. Umsonst ist übrigens sprichwörtlich auch der Tod. Doch der kostet halt das Leben!

Meinhard Eiter

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