Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Die Qual der Wahl

25. Jänner 2022 | von Meinhard Eiter
Die Qual der Wahl
Liebe Freunde des politischen Mitspracherechts!

Am 27. Februar schreiten wir wieder zu den Urnen. An diesem Sonntag bestimmen wir, wer sich künftig um das Geschehen in unserer Gemeinde kümmert. In manchen Kommunen rittern gleich mehrere Gruppierungen um die Sitze im Dorfparlament. Und in einigen Orten sind die Bürgerinnen und Bürger froh, wenn sie überhaupt einen Mann oder eine Frau finden, der oder die sich für das Bürgermeisteramt zur Verfügung stellt. Die Aufgaben für den Dienst am Nächsten werden zusehends schwieriger. Die Zahl der Kritiker und Unzufriedenen wächst, die der Kandidaten schwindet. Mancherorts ist unsere Demokratie in Gefahr. Vor allem Frauen und Jugendliche sind nicht leicht zu bewegen, sich kommunalpolitisch zu engagieren. Das ist leider die Chance für notorische Nörgler und Querdenker wie zum Beispiel die Impfgegner. Letztere sollen sich, wie man hört, verstärkt der Wahl stellen. Dabei hat eine Gemeinde für das Thema Gesundheit gar keine Zuständigkeit. Die entsprechenden Gesetze und Verordnungen für unsere medizinische Versorgung machen Bund und Länder. In den Kommunen geht es um die klassische Daseinsfürsorge wie Kindergärten, Grundschulen, Wasser, Kanal, Raum- und Bauordnung sowie Freizeiteinrichtungen für Sport und Kultur. Wer sich in diesen Bereichen einbringen und mitentschieden will, der soll sich um ein Mandat im Gemeinderat bewerben. Die Chance dafür besteht noch bis zum 28. Jänner. Wer diese Frist versäumt, sollte sich sechs Jahre lang nicht darüber beschweren, was in der Gemeindestube alles falsch läuft. Wer antritt, aber nicht gewählt wird, muss akzeptieren: Die Mehrheit im Dorf hat eine andere Meinung. Und Leute, die gar nicht wählen gehen, sollten nicht nur am Wahltag schweigen. So funktioniert Demokratie!

Meinhard Eiter

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