Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Eintritt zur Freizeit

28. September 2021 | von Meinhard Eiter
Eintritt zur Freizeit
Liebe Freunde des sportlichen Vergnügens!

Wir Tiroler sind ein Gastland. Viele von uns verdienen ihr Geld direkt oder indirekt im Tourismus. Die einen durch Vermietung ihrer Zimmer, die anderen durch den Verkauf von Speisen und Getränken. Davon profitieren auch viele Zulieferer und Handwerksbetriebe. Schlüssel zum Erfolg sind unsere Freizeitanlagen wie Bergbahnen, Radwege oder Badeanlagen. Diese Infrastruktur lockt Gäste an, wird aber auch gerne von uns Einheimischen genutzt. Sport in freier Natur unterstützt die Volksgesundheit. Je früher unsere Kinder für die Bewegung im Freien motiviert werden, desto fitter ist unsere Gesellschaft. Als ich zur Schule ging, durfte ich zwei Mal eine Skiwoche genießen. Das sind für mich unvergessliche Erlebnisse. Auch unsere drei Kinder waren im Winter ständig auf der Piste. Beim Snowboarden mit Freunden. Leistbar war das für uns, weil wir eine Regiocard hatten. Derartige Freizeittickets sind ein Segen für Familien. Und stärken letztlich auch die Tourismusgesinnung. Wer selbst gerne Sport betreibt, der hat Verständnis für den Bau von Freizeitanlagen. Wenn nun aber, wie zuletzt heftig diskutiert, die Nutzung von Skiliften, Schwimmbädern oder Loipen dramatisch teurer werden, dann rauben wir nicht nur unserer Jugend Raum für Bewegung. Wir zügeln uns auch eine Protestbewegung gegen den Bau neuer Freizeiteinrichtungen. Wenn diese nur noch für Touristen und ihre Kurzurlaube leistbar ist, dann wird der ohnehin zur Ausländerfeindlichkeit neigende Österreicher nicht nur fett und faul, sondern auch ungemütlich. Daher müssen unsere Seilbahnbetreiber nicht nur kurzfristig gewinnorientiert denken. Denn: Wenn sie durch gierige Tarifgestaltung die Einheimischen vergrämen, schneiden sie sich ins eigene Fleisch.

Meinhard Eiter

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