Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Geldgierige Piranhas

22. September 2020 | von Meinhard Eiter
Geldgierige Piranhas
Liebe Freunde der Tierwelt! Piranhas sind Raubfische.

Laut Wikipedia setzt sich der Name aus den Wortstämmen „pira“ für Fisch und „anha“ für Zahn zusammen. Warum das aktuell so interessant ist? Weil der Ehrenpräsident des Fußballklubs FC Bayern München, Uli Hoeneß, im Zuge der Vertragsverhandlungen mit dem österreichischen Superstar David Alaba dessen Berater Pini Zahavi einen geldgierigen Piranha genannt hat. Fußball-Insider wissen, dass Alabas Vertrag beim Spitzenklub im nächsten Jahr ausläuft. Der 77-jährige Manager soll jetzt ein Jahresgehalt weit jenseits von 20 Millionen Euro (!) für den Linksfuß verlangt haben. Ein Thema, das die Menschen spaltet. Für sozial denkende Leute ist das speziell in existenzbedrohenden Corona-Zeiten schlicht ein Wahnsinn. Für Neoliberale zynisch das Gesetz des freien Marktes. Ich, der weder Neid noch Geiz kennt, bin ganz einfach verwundert. Denn David Alaba selbst hat sich bisher stets als höflicher, netter, bescheidener und gesellschaftspolitisch engagierter Sportler gezeigt. Er setzt sich für den Kampf gegen Rassismus ein. Und bekennt sich zu Kirche und Gott. Wie man hört, soll er zwischendurch auch in der Bibel lesen. Dort gibt es Stellen, die zur Sparsamkeit und einem sorgfältigen Umgang mit dem Geld aufrufen. Nicht nur für sich selbst. Auch für die Gemeinschaft. In Anbetracht dieser Grundeinstellung klingen Alabas Gehaltsforderungen zweideutig biblisch. Jedenfalls aber biblisch hoch. Aber vielleicht hält es sein Agent nicht so mit der Religion. Oder der von ihr geforderten Genügsamkeit. Und ist schlechtweg nur ein Freund von bissigen Fischen. Übrigens: Piranhas haben eine Lebenserwartung von 15 Jahren. In Aquarien gehalten können sie bis zu 30 Jahre alt werden. Das heißt: Pini Zahavi könnte 100 werden!

Meinhard Eiter

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