Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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In höchster Erregung

14. Juni 2021 | von Meinhard Eiter
In höchster Erregung
Liebe Freunde der hellen Aufregung!

Der legendäre Kabarettist Helmut Qualtinger hat einmal gesagt: Simmering gegen Kapfenberg – das ist wahre Brutalität! In meiner Jugend war das Silz gegen Haiming. Weit mehr als nur ein Fußballspiel. Ein Stellvertreterkrieg zwischen verfeindeten Dörfern. Hassliebe pur. Schon Wochen vor dem Match. Letztlich dann die Explosion am grünen Rasen. Schuss, Tor! Jubel. Oder der legendäre Schrei: Schiedsrichter zum Telefon! Lauthalse verbale Aufrufe zum Knochenbrechen. Das ist längst alles Geschichte. Silz hat sich mit Mötz fusioniert. Und die Spielgemeinschaft spielt in einer anderen Liga als Haiming. Spieler wie Zuschauer haben sich beruhigt. Sind friedlicher geworden. Doch so ganz ist die Sache nicht vorbei. Jüngst empörte sich der Chef von Silz/Mötz über die Bezirkshauptmannschaft. Deren Beamte hätte wegen des Virus, also des Erregers, ein Freundschaftsspiel behördlich genehmigen sollen. Schafften das aber nicht in der geforderten Zeit. Es folgte eine kollektive Schelte. Schreibtischtäter gönnten sich auf Kosten von Steuergeldern den Büroschlaf, hieß es. Zu Lasten ehrlich kämpfender Balltreter. So oder ähnlich war die Aufregung formuliert. Was dem Obmann der Haiminger missfiel. Er vertrat eine komplett andere Meinung: Verwaltungsbedienstete, Polizistinnen und Polizisten machen auch nur ihren Job. Im Sinne der Volksgesundheit. Sie gehörten eigentlich gelobt und nicht beschimpft. Übrigens: Der Chef der Mötzer ist ein ehrenwerter, hoch erfolgreicher Geschäftsmann. Der Haiminger Boss ein geschätzter Maschinenbauer beim Landesenergieversorger. Beides nette Leute. Aber halt auch manchmal erregt. Ich schlage ein Freundschaftsspiel vor. Unter Polizeischutz. Mit der Bezirkshauptfrau als Schieds-
richterin.

Meinhard Eiter

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