Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Kulinarischer Feiertag

24. Mai 2021 | von Meinhard Eiter
Kulinarischer Feiertag
Liebe Freunde der traditionellen Ernährung!

Liebe Freunde der traditionellen Ernährung! Unlängst verlängerte meine Frau spontan ihren Besuch bei unseren Enkelkindern. Dieses plötzliche Dasein als Strohwitwer ist für mich in aller Regel kein Problem. Nur dieses Mal traf es mich an einem Feiertag. Zu Christi Himmelfahrt. Da hatten nicht nur die Geschäfte geschlossen, sondern auch alle Gasthäuser noch zu. Bis Mittag braute sich ein ziemlicher Hunger zusammen. Normalerweise siede ich mir da ein paar Nudeln und wärme die von Margit selbst passierte Tomatensauce, die bei uns so gut wie immer im Kühlschrank steht. Doch dieses Mal erschien mir das nicht ganz so einfach. Meine liebe Gattin hatte nämlich erst kürzlich bei unserem Herd neue Induktionsplatten installieren lassen. Da man diese doch ein wenig anders handhaben muss als die Altbekannten, wollte ich einen Misserfolg vermeiden. Zuerst beschloss ich eine Fahrt zum nächsten Kebapstand. Doch diesen Plan verwarf ich, weil man dort nur schwer einen Parkplatz findet. Und so kam mir diese aus Amerika stammende Fast-Food-Kette in den Sinn. Dort sah ich, dass beim Einkaufen vom Auto aus eine ziemliche Schlange stand. Also parkte ich vor dem Haus und nahm den Haupteingang. Ich ging zur Ausgabestelle und wollte bestellen. Da fragte mich ein freundlicher Herr, was ich hier tue. Ich antwortete: „Neun panierte Hühnerstücke samt diesen frittierten Erdäpfeln.“ Das gehe so nicht, meinte der Mann. Hierfür müsse ich vorne zum Automaten. Da ich verdutzt schaute, bot er mir Hilfe an. Ich müsse zuerst diese, dann jene und dann noch die nächste Taste drücken. Was ich gehorsam tat. Plötzlich meinte mein Helfer: Du kannst das ja schon besser als ich! Ein Lob, das mich derart verwirrte, dass ich nur noch an eines dachte: Selbst gemachte Wurstnudeln!

Meinhard Eiter

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