Liebe Freunde der Liebe auf den ersten Blick!
Seit gut 40 Jahren verzaubern sie mich. Diese wunderschönen, großen blauen Augen meiner Frau. Manchmal kritisch, immer wissend, bis heute geheimnisvoll, leuchten sie mir entgegen. Weit geöffnet, strahlend, die pure Lebensbejahung vermittelnd. Und für mich, dem Träger kleiner, brauner, meist zusammengekniffener Gucker sind die Pupillen meiner Angetrauten so etwas wie der ausgelagerte Durchblick. Ein stiller Ratgeber ohne Worte. Das bloße Schauen langt, um zu wissen, was Sache ist. Nonverbales Übertragen von Gedanken. In guten wie in schlechten Zeiten. Ein lebendiges Himmelblau mit hellseherischer Kraft. Samt tiefgründiger pädagogischer Ausstrahlung. Auch unsere Kinder und Enkel wissen, wo es lang geht, wenn Mama oder Oma ganz einfach nur schauen. Liebevoll, streng, mahnend oder durch ein süffisantes Lächeln untermauert fürsorglich, aufmunternd, freudig und humorvoll. Lausbuben werden ertappt und ohne eine Silbe schweigend diszipliniert. Die Träume der Mädchen erahnt und mütterlich begleitet. Traurige Blicke an sorgenvollen Tagen getröstet. Auch mein Tun und Handeln Rat gebend bewertet. Beim Gehen wie beim Kommen. Dieser eine kurze Blick verrät alles. Nicht nur unseren momentanen Beziehungszustand. Auch die aktuellen Grenzen der Toleranz. Zum Beispiel beim zu späten Nachhausekommen. Da scheint mein schlechtes Gewissen zu spüren, dass Augen sogar Biere und Zigaretten zählen können. Zuletzt waren sie plötzlich ein wenig verschwommen, diese wunderbaren Seelenspiegel. Und die Frau dahinter buchte kurzerhand einen Flug nach Istanbul, um sich dort ihren grauen Star samt Sehschwäche operieren zu lassen. Was Margit speziell bei ihren Freundinnen zur Heldin werden ließ. Sehr mutig, diese blauen Augen!
Meinhard Eiter
Seit gut 40 Jahren verzaubern sie mich. Diese wunderschönen, großen blauen Augen meiner Frau. Manchmal kritisch, immer wissend, bis heute geheimnisvoll, leuchten sie mir entgegen. Weit geöffnet, strahlend, die pure Lebensbejahung vermittelnd. Und für mich, dem Träger kleiner, brauner, meist zusammengekniffener Gucker sind die Pupillen meiner Angetrauten so etwas wie der ausgelagerte Durchblick. Ein stiller Ratgeber ohne Worte. Das bloße Schauen langt, um zu wissen, was Sache ist. Nonverbales Übertragen von Gedanken. In guten wie in schlechten Zeiten. Ein lebendiges Himmelblau mit hellseherischer Kraft. Samt tiefgründiger pädagogischer Ausstrahlung. Auch unsere Kinder und Enkel wissen, wo es lang geht, wenn Mama oder Oma ganz einfach nur schauen. Liebevoll, streng, mahnend oder durch ein süffisantes Lächeln untermauert fürsorglich, aufmunternd, freudig und humorvoll. Lausbuben werden ertappt und ohne eine Silbe schweigend diszipliniert. Die Träume der Mädchen erahnt und mütterlich begleitet. Traurige Blicke an sorgenvollen Tagen getröstet. Auch mein Tun und Handeln Rat gebend bewertet. Beim Gehen wie beim Kommen. Dieser eine kurze Blick verrät alles. Nicht nur unseren momentanen Beziehungszustand. Auch die aktuellen Grenzen der Toleranz. Zum Beispiel beim zu späten Nachhausekommen. Da scheint mein schlechtes Gewissen zu spüren, dass Augen sogar Biere und Zigaretten zählen können. Zuletzt waren sie plötzlich ein wenig verschwommen, diese wunderbaren Seelenspiegel. Und die Frau dahinter buchte kurzerhand einen Flug nach Istanbul, um sich dort ihren grauen Star samt Sehschwäche operieren zu lassen. Was Margit speziell bei ihren Freundinnen zur Heldin werden ließ. Sehr mutig, diese blauen Augen!
Meinhard Eiter
