Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Schwarz und Weiß

6. Juli 2020 | von Meinhard Eiter
Schwarz und Weiß
Liebe Freunde des aufrechten Kampfes gegen Rassismus!

Unverzeihliche Polizeiübergriffe weißer Amerikaner gegen schwarze Mitbürger halten die Welt seit Wochen in Atem. Weltweite Empörung und Demonstrationen bestimmen die Bilderwelt der Medien. Neben friedlichen Kundgebungen für ein harmonisches Miteinander gab es leider auch Hass und Gewalt. Solange Scharfmacher wie US-Staatschef Donald Trump den Rassenkonflikt schüren und Öl ins Feuer gießen, um die heiße Kohle als Wahlkampfmunition anzuheizen, wird unsere Welt nicht besser. Selbiges gilt wohl auch für jene, die die Macht der Worte als Grundübel für eh alles an den Pranger stellen. Dass wir jetzt kein Mohrenbräu mehr trinken sollen, um den Weltfrieden zu retten, ist schlicht lächerlich. Wir haben schon vor Jahren das Zigeunerschnitzel und den Mohr im Hemd von unseren Speisekarten gestrichen. Und damit vielleicht unser Gewissen ein wenig beruhigt, aber die Welt wohl nicht besser gemacht. Jüngst wurde sogar die Imster Fåsnåcht angehalten, den Mohrenspritzer aus der Vielfalt ihrer Figuren zu streichen. Ich bin da entschieden dagegen. Denn die Sehnsucht eines Älplers zwischendurch in die Rolle eines Exoten zu schlüpfen, kann man ja durchaus auch als Wertschätzung interpretieren. Ich persönlich mag Schwarze. Dunkelhäutige Sportler, Musiker, Tänzer oder auch Ex-Präsident Obama sind für mich große Sympathieträger. Als Bub habe ich Muhammad Ali verehrt. Jimmy Hendrix hat mich verzückt. David Alaba ist mein Lieblingsfußballer. Und auch bei meinem Hobby Schach habe ich es seit 45 Jahren mit Schwarz und Weiß zu tun. Ich habe schon überlegt, meine Figuren umzufärben. Oder das Spiel mit den schwarzen Steinen zu eröffnen. Oder überhaupt nur noch friedlich unentschieden zu spielen...

Meinhard Eiter

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