Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Völlig losgelassen!

12. April 2021 | von Meinhard Eiter
Völlig losgelassen!
Liebe Freunde der Gelassenheit! 

Wer wirklich loslassen will, der muss zuerst so manches zurücklassen. Weg lassen. Oder ganz einfach sein lassen. Zuerst muss man auslassen. Erst dann kann man sich auf etwas Neues einlassen. Wir können eine Tür zu lassen. Doch müssten wir sie wohl auf lassen, um etwas herein- und zuzulassen. Von etwas abzulassen, auf das wir uns jahrelang eingelassen haben, würde uns wohl gelassener werden lassen. Aber wie sollen wir das veranlassen? Müssen wir uns zuerst herablassen? Und viele lieb gewonnene Gewohnheiten auf Dauer unterlassen? Ich schlage vor, dass wir uns erst so richtig hängen lassen, um solcherart freigelassen danach so richtig die Sau raus zu lassen. Erst wenn wir uns selbst entspannt fallenlassen, können wir andere etwas gelten lassen. Vielleicht müssen wir davor noch einiges hinauslassen, um Erwünschtes hereinzulassen. Ach, was haben wir als Jugendliche Luft abgelassen, weil uns unsere Eltern nicht fortlassen haben lassen. Das hat bei vielen von uns tiefe Spuren hinterlassen. Dann hat uns auch noch die eine oder andere Liebschaft sitzen oder stehen gelassen. Und wir Männer haben aus Frust ein paar Bier heruntergelassen. Um bald darauf neuen Mut zu fassen. Eben noch fühlten wir uns scheinbar gottverlassen, total allein gelassen, hilflos dem Selbstmitleid überlassen. Wir haben uns gehen lassen. Fühlten uns heruntergelassen. Doch plötzlich – kurz bevor wir uns gänzlich fallen lassen – sind wir wieder völlig losgelassen. Können uns kraftstrotzend auf alles einlassen. Eben erst den Schmerz zurückgelassen, gelingt es uns, neues Glück zu fassen. Lasst uns daraus lernen lassen. Frohen Mutes Luftballone steigen lassen. Das Gestern zurücklassen. Das Heute zulassen. Und uns auf das Morgen einlassen!

Meinhard Eiter

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