Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Wahl. Kampf. Fieber.

28. Juni 2022 | von Meinhard Eiter
Wahl. Kampf. Fieber.
Liebe Freunde des demokratischen Geplänkels!

Eigentlich wählen wir unsere Volksvertreter, damit diese bis zum Ende einer Legislaturperiode ihren Job machen. In Tirol haben die Parlamentarier jetzt vorzeitig den Landtag aufgelöst, um sich bereits im Herbst der Gunst der Wähler zu stellen. Das ist bizarr. Denn ein großer Teil derer, die jetzt sagen, dass es so nicht weitergehen kann, tritt am 25. September wieder an. Wohl mit der Verheißung, dass danach alles besser wird. Das Gute daran ist, dass wir jetzt nicht den ganzen langen Winter über Wahlkampf haben, sondern bald nach der Sommerpause alles erledigt ist. Uns bleiben wie immer viele Fragen. Wählen wir Köpfe, die uns sympathisch sind? Lesen wir die Programme der Parteien? Oder gehen wir gar nicht mehr zu den Urnen, weil wir uns für nichts und niemanden entscheiden können? Letzteres ist zwar verständlich, gefährdet aber die von unseren Vorfahren so hart erkämpfte Demokratie. Also müssen wir überlegen, was uns berührt. Die zunehmende Teuerung bei Wohnen, Energie und Lebensmittel? Ein sicherer Arbeitsplatz, der ein Auskommen mit dem Einkommen garantiert? Ein funktionierendes Gesundheitswesen? Bedingungsloser Naturschutz bis hin zu freilaufenden Bären und Wölfen, die unsere Schafe fressen? Das Schaffen neuer Betriebe? Bessere Bildungsangebote für unsere Kinder? Mehr Digitalisierung? Eine nachhaltige Landwirtschaft? Oder stabile Pensionen? Wer bei dieser Themenvielfalt für was steht und letztlich am ehesten tut, was er verspricht, werden wir bald auf Plakaten und Broschüren sehen und lesen können. Dass dabei so mancher von uns mit sich selbst zu kämpfen hat oder vielleicht sogar unter erhöhter Körpertemperatur leidet, nennt man Wahlkampffieber. Impfen lassen kann man sich dagegen nicht!

Meinhard Eiter

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