Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Wir und die anderen

27. Oktober 2020 | von Meinhard Eiter
Wir und die anderen<br />
Liebe Freunde der gemeinsamen Bekämpfung von Krankheiten!

Corona ist ein heimtückisches Virus, das keine Grenzen kennt. Covid-19 grassiert rund um den Erdball und gefährdet massiv unsere Gesundheit. Da läge es nahe, dass wir weltumspannend gleichlautende Strategien zur Eindämmung der Pandemie ausarbeiten und umsetzen. Global denken, lokal handeln. So lautete einst ein Slogan zur internationalen Vernetzung. Was im Moment geschieht, ist Großteils das gerade Gegenteil. Reisewarnungen, Ampeln und ähnliche Maßnahmen sind bestenfalls regionale Ansätze zur Problembewältigung. Wir alle schreien nach einem vereinten Europa, verdammen den Nationalismus, verherrlichen aber die föderalen Systeme. In Österreich wie in Deutschland haben die Länder im Gesundheitsbereich mehr Zuständigkeit als die Bundesregierungen. Den dort herrschenden Landeshauptleuten und Ministerpräsidenten liegt politisch das Hemd näher als der Rock. Und so zeigen sie nicht ungern mit dem Finger auf die anderen, um Schuld zu verteilen und sich selbst vor der Verantwortung zu ducken. Bereits beim Flüchtlingsthema feierte der Populismus fröhliche Urständ. Der gemeinsame sichtbare Feind, die Bedrohung aus dem Ausland, ließ sich mit Scharfmacher-Parolen gut verkaufen. Covid und Corona sind da eine andere Kategorie. Sie lassen sich nicht mit Grenzschließungen aussperren. Und Regionen – wie in Tirol zuletzt die Bezirke Osttirol und Außerfern – dürfen nicht glauben, sie wären vom Problem nicht betroffen, nur weil sie temporär bessere Zahlen bei den Infizierten aufweisen. Wir alle sind gefordert. Und nicht immer nur die anderen Schuld. Abstand halten. Maske tragen. Und die Hände nicht nur in Unschuld waschen. Das wäre die Devise. Denn: Die Solidarität beginnt bei der Eigenverantwortung!

Meinhard Eiter

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