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Imst | Kultur | 28. September 2021 | Ewald Krismer

Blasmusik „cooler“ für Jugendliche machen

Blasmusik „cooler“ für Jugendliche machen
Die beiden Musikschulleiter Norbert Sailer (l.) von der Landesmusikschule Pitztal und Johannes Nagele von der Landesmusikschule Imst sind sich sicher, dass mit den von ihnen aufgezeigten Möglichkeiten dem Desinteresse der Jugendlichen an der Blasmusik entgegengewirkt werden kann. RS-Foto: Krismer
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Beratung über effektivere Jugendarbeit im Blasmusikbezirk Imst

Eine derzeit prekäre Situation machte es notwendig, Jugendreferenten, Obleute, Kapellmeister aller Musikkapellen innerhalb des Bezirksblasmusik-Verbandes Imst und dessen Vorstand mit Obmann Daniel Neururer und dessen Stellvertreter Norbert Huter am vergangenen Samstag in der Landesmusikschule Imst zu versammeln. Große Sorgen bereitet den Verantwortlichen das aktuell herrschende Desinteresse der Jugend an der Blasmusik.
Von Ewald Krismer

Um diesem Umstand entgegenzuwirken, sollen wirksame Gegenmaßnahmen ausgelotet werden. Dazu unterbreiteten die beiden Musikschulleiter Johannes Nagele von der Landesmusikschule Imst und Norbert Sailer von der Landesmusikschule Pitztal den Anwesenden Vorschläge, die einen Umschwung bewirken sollen. Den derzeitigen Rückgang bei den Schülern sehen Nagele und Sailer in der insgesamt gesellschaftlichen Veränderung. Für die heutige Jugend sei es nicht mehr „cool“ bei der Blasmusik zu spielen und zudem fehle die Bereitschaft, sich für Proben und Ausrückungen zu verpflichten. Von den beiden Schulleitern aufgeworfen wurde auch die Frage, ob etwa Vorbilder fehlen oder ob an der Blasmusik und diesbezüglichen Veranstaltungen überhaupt noch Interesse besteht.

ZIELFÜHRENDE JUGENDARBEIT. Damit diesem unhaltbaren Zustand Einhalt geboten werden kann, ist eine Kooperation zwischen Musikkapelle und Musikschule unumgänglich, sind sich Nagele und Sailer sicher und sehen zwischen den beiden Institutionen die Jugendreferenten als Bindeglied. Ein nicht außer Acht zulassendes Glied in der Informationskette bilden als Ansprechperson die Lehrer an der Musikschule. Die Musikerziehungsstätte macht sich immer wieder zur Aufgabe, regelmäßig über wichtige Termine wie Konzerte, Wettbewerbe und Prüfungen zu informieren. Zusätzliche Wege, um Jugendliche für die Blasmusik zu begeistern sehen die beiden Vortragenden sowohl in der Werbung der Musikschulen an den Pflichtschulen, mit Videos und mit der Presse an die Öffentlichkeit zu gehen oder Tage der offenen Tür abzuhalten als auch für die Musikkapellen naheliegend Informationen im eigenen Dorf anzubieten oder Jugendliche anzusprechen, die für die Musikschulen oft unerreichbar sind. Weitere Möglichkeiten, um der Lage Herr zu werden, wären neben musikalischen Veranstaltungen wie Kinder- oder Familienkonzerte an den Volksschulen auch Initiativen des Blasmusik-Landesverbandes wahrzunehmen. Deshalb sollen in die Kontakte und Kooperationen zwischen Musikschule und Musikkapelle auch die Volksschulen eingebunden werden.

WERTSCHÄTZUNG. Besonders hochzuhalten ist die Wertschätzung der Jungmusikanten, betonten Johannes Nagele und Norbert Sailer eindringlich. Wichtig dabei, so die beiden Musikpädagogen, wäre der regelmäßige Kontakt und die Eingliederung in ein aktives Vereinsleben, die Aufnahme in eigens etablierte Jugendblasorchester oder auch kleinere Ensembles, mit gemeinsamen Ausflügen, unter anderem auch zu Musikveranstaltungen, einer Wertschätzung durch Lob oder Förderpreise für besondere Leistungen, Instrumente zur Verfügung stellen und zumindest teilweise Rückerstattung der Ausbildungskosten. Alles in allem Anreize, um in Sachen Nachwuchsmusikanten wieder in eine rosigere Zukunft schauen zu können.
Blasmusik „cooler“ für Jugendliche machen
Ein Klarinettenquartett der Landesmusikschule Imst mit Felix Winkler, Elias Reich, Greta Winkler und Anna Bernhart (v.l.) beeindruckend mit einem Klezmer (Volksmusiktradition aus dem aschkenasischen Judentum). RS-Foto: Krismer
Blasmusik „cooler“ für Jugendliche machen
Ihr Musikschuldiplom für das Unterrichtsfach Querflöte machte sie bereits am 18. Juni 2021, ihre Urkunde überreicht bekam sie aber erst am vergangenen Samstag. Emma Lorenz mit ihrer Lehrerin Kathrin Schwarz. RS-Foto: Krismer
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