Erfolgreiche Premiere des Lustspiels „Der Sündenfall“ in Sautens
Die Heimatbühne Sautens ist auch heuer ihrem Theatercredo treu geblieben und bringt „Der Sündenfall“ von Sepp Faltermaier auf die Bühne. Das Ensemble rund um Spielleiter Winfried Frankenberger besticht in der Premiere durch lustvolles, schnelles Spiel. Eine Aufführung im besten Sinne des Begriffs Bauerntheater, die manchmal derb, aber immer humorvoll, direkt auf die Lachmuskeln des Publikums zielte.
Von Friederike Hirsch
In Theaterkreisen oftmals unterschätzt und belächelt, erfreut sich das Bauerntheater großer Beliebtheit. Die Heimatbühne Sautens, gegründet 1909, hat ihre Wurzeln nie vergessen und zeigt alljährlich, wie lustvoll und unterhaltend Lustspiele und Komödien sein können. Dieses Jahr hat das Team unter Obmann Christian Hackl ein Stück ausgegraben, welches die Heimatbühne bereits vor 40 Jahren erfolgreich gespielt hat. „Der Sündenfall“ von Sepp Faltermaier, ein deftiger Schwank, weiß auch heute noch zu belustigen.
DER INHALT. In dem deftigen Schwank führt der Bürgermeister Hias (Adi Kutzler) ein sittenstrenges Regiment im Dorf. Auch seine Frau Kathl (Marianne Floriani) und die Tochter Anni (Sara Ebner-Frankenberger), auf die der Knecht Schorsch (Patrick Gritsch) „ein Auge geworfen hat“, bekommen dies immer wieder zu spüren. Der Gemeindearbeiter Waninger (Christian Hackl) hat ebenfalls nichts zu lachen. Welch eine Aufregung, als nach dem Schützenfest bekannt wird, dass bei einem weiblichen Kurgast (Lisa Jäger-Larcher) g'fensterlt worden ist. Bei dieser Turnübung brach der Balkon ab und der „Täter“ samt „Opfer“ landeten auf dem Misthaufen. Der Bürgermeister bläst zur Jagd! Mit Nachdruck drängt er den Polizisten Toni (Mathias Weiß) auf gründliche Spurensuche zu gehen, damit der gute Ruf des Dorfes nicht nachhaltig beschädigt wird. Wie es bei einem guten Lustspiel üblich ist, ist nichts so wie es scheint und die Suche nach dem Verbrecher nimmt einen anderen Verlauf, als der Bürgermeister sich das vorgestellt hat.
DIE PREMIERE. Bei nicht ganz vollem Kultursaal in Sautens zeigte das Ensemble die volle Bandbreite an Mimik, Gestik und Slapstick, die ein gutes Lustspiel ausmacht. So mancher mag glauben, dass es ein Leichtes ist, ein Lustspiel auf die Bühne zu bringen. Das Gegenteil ist der Fall. Die Gefahr als Schauspieler lächerlich zu wirken ist groß. Spieleiter Winfried Frankenberger hat von den Schauspielern in 30 Proben alles abverlangt, um beim Spiel eben nicht ins Lächerliche abzudriften. Die harten Proben haben sich ausgezahlt. Die Schauspieler stolperten zu keiner Zeit in die Falle der Quatsch-Komödie. Mimik und Gestik der Schauspieler waren dann übertrieben, wenn sie übertrieben sein sollten und zurückhaltender, wenn es notwendig war. Gespielt in einer Bauernstube, die jeder von uns kennt und dem einen oder anderen regionalem Bezug, fühlten sich das Publikum durchwegs bestens unterhalten. Gespielt wird im Kultursaal Sautens bis Ende September jeweils Dienstag, Freitag und Samstag.
Der Hias, seines Zeichens Bürgermeister (Adi Kutzler), ist ein ganz großer Moralapostel – sittenstreng, gläubig und unnachgiebig. Die Ehre und die Tugend stehen bei ihm an erster Stelle. Das bekommt auch seine Frau Kathl (Marianne Floriani) zu spüren. RS-Foto: Hirsch
Ausdrucksstark: Obmann Christian Hackl in der Rolle des Gemeindearbeiters Waninger, der unter dem strengen Bürgermeister zu leiden hat. RS-Foto: Hirsch
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