Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Imster Kunsthandwerksmarkt bei „Covid Tauwetter“

Dritte Veranstaltung des Kunstmarktvereines

Die Covid-Präventionsmaßnahmen konnten gelockert werden und dem beliebten Kunsthandwerksmarkt in Imst stand als Auftakt zu den Innenstadt-Events des heurigen Sommers nichts mehr entgegen. Veranstaltet vom Imster Kunsthandwerksverein unter Vorsitz von Barbara Hauser wurde am gesamten Sparkassenplatz (also an zwei Plätzen) qualitativ hochwertiges Kunsthandwerk in Verarbeitung unterschiedlichster Materialien präsentiert.
21. Juni 2021 | von Peter Bundschuh
Imster Kunsthandwerksmarkt bei „Covid Tauwetter“
Auf Anregung des Kunsthandwerkvereins lud die Stadt Imst in diesem Jahr den Psychosozialen Pflegedienst Tirol unter Befreiung von der Standgebühr zum sommerlichen Markt auf den Sparkassenplatz ein. RS-Foto: Bundschuh
Von Peter Bundschuh

Die Freude, dass der Imster Kunsthandwerksmarkt mit insgesamt 37 Ständen am vergangenen Samstag zum dritten Mal unter Regie der sechs Frauen des Kunstmarktvereins durchgeführt werden konnte, zeigte sich schon an der großen Anzahl an Besuchern. „Wir legen großen Wert auf Qualität. Industrieware kommt schon gar nicht in Frage. Um uns kundig zu machen, besuchen wir auch andere Märkte und laden dann Ausstellende ein, nach Imst zu kommen“, so Barbara Hauser im RUNDSCHAU-Marktgespräch. Das Engagement der Veranstalterinnen belohnt das weit überregionale Flair eines kleinen, gelungenen Marktfestes mit Rahmenprogramm. So sorgten ein Duo der Landesmusikschule und die „Floraphoniker.at“ aus der Steiermark für die entspannte Frühsommeratmosphäre in der Imster Innenstadt.

ZEICHEN GESETZT. Auf Anregung der sechs „Marktlerinnen“ lud die Stadt Imst in diesem Jahr den Psychosozialen Pflegedienst Tirol (PSP) unter Befreiung von der Standgebühr zum Sommermarkt ein. Der PSP ist eine Einrichtung, die Menschen mit seelischen Erkrankungen und Beeinträchtigungen begleitet und bietet ein vielfältiges Angebot zur Gesundheitsförderung und der sozialen Teilhabe an. Das Sortiment der ausgestellten Erzeugnisse am PSP Stand war vielfältig und sehr gut arrangiert. 

KUNST IM HANDWERK – HANDWERK IN DER KUNST. Schließt sich die Symbiose von künstlerischem Schaffen und handwerklicher Arbeit, so qualitativ hochwertig sie auch sein mag, grundsätzlich aus oder ergänzen sich beide Genres zumindest in ausgewählten Werken? Die RUNDSCHAU bat den Oberländer Kunstschaffenden Hannes Metnitzer um ein Statement. Metnitzer ist Kunstpädagoge und selbst Künstler, seine Werke sind Plastiken, dreidimensional, raumimmanent und unter Verarbeitung unterschiedlichster bis geradezu gegensätzlicher Materialien wie Stahl in Verbindung mit feinsten, transparenten Textil geschaffen. Abgesehen vom künstlerischen Gestaltungswillen benötigt er zur Verwirklichung seiner Ideen auch handwerkliches Geschick. Metnitzer meint: „Ich möchte den Begriff Kunsthandwerk trennen in Handwerk und Kunst. Handwerk erfordert eine fachspezifische Ausbildung und ist zweckorientiert bis ästhetisch dekorativ.“ Auch Design habe unterschiedliche Konstanten zur Kunst. „Kunst bedient sich anderer Attribute, sie ist zweckfrei, innovativ gestalterisch und das Werk steht für sich selbst.“ Demnach ist es also mit dem Kunsthandwerk so einfach nicht? Der in Stams lehrende Künstler weiter: „Ja, es ist schwierig, Kunst und Handwerk zusammen zu bringen, gelingen kann es aber durchaus. Man denke an die ,Arts and Crafts‘-Bewegung des 19. Jahrhunderts und ihr Kunst und Produktdesign. Vor allem aber kam es in der baugestalterischen Ideenwelt des Walter Gropius und der Bauhaus-Architektur an sich zu einer Aufhebung der Unterschiede zwischen Kunst und Handwerk.“ Kunst und Handwerk würden eine thematische Gratwanderung darstellen, eine gemeinsame „Schnittmenge“ sei aber zweifelsohne vorhanden, meint Hannes Metnitzer.
Imster Kunsthandwerksmarkt bei „Covid Tauwetter“
Die Landesmusikschule Imst und die „Floraphoniker.at“ aus der Steiermark (im Bild) trugen wesentlich zum ausgezeichneten Kunsthandwerksmarkt in Imst bei. RS-Foto: Bundschuh

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