Von Markus Wechner
Sanfte Pianoklänge, eine gemütlich warme Atmosphäre im Garten und zahlreich erschienene Kunstliebhaber – so präsentierte sich die Gemeinschaftsausstellung von Siegfried Parth und Michael Nogler in Mieming. Siegfried Parth ist ein angesehener Künstler, Michael Nogler ist hauptberuflich Orthopäde und hat sich als Schüler von Parth ebenfalls der Kunst verschrieben. Beide arbeiten sie mit Metall, drücken ihre Sinneserfahrungen jedoch gänzlich unterschiedlich aus.
CHAOS UND ORDNUNG. Für Michael Nogler steht in seinem Beruf, aber eben auch in seiner Auslegung der Kunst, der Mensch im Fokus. Seine Skulpturen, die er mit Korrosionsschutz versieht, weisen natürliche Formen auf und transportieren teilweise ein Gefühl von Chaos und Unordnung. Die Werke von Siegfried Parth hingegen wirken geordnet und zeigen klare Linien in Verbindung mit glatten Flächen. Seine Metallskulpturen scheinen sich in perfekter Balance zu befinden und wirken bereits nahezu mathematisch.
WAS KANN KUNST? Diese Frage stellte Michael Nogler den Anwesenden und beantwortete sie sich gleich selbst: „Kunst kann Unsichtbares sichtbar machen, Unerhörtes hörbar, Ungespürtes spürbar. Kunst kann Aufdecken und etwas erfahrbar machen, das sich der Erfahrung entzieht“. So gebe es laut Nogler stets zwei Ebenen und Ansichtsweisen: Auf der einen Seite hat der Künstler die direkte Einsicht in seine Werke, auf der anderen Seite interpretiert der Betrachter auf seine eigene Art und Weise. In beiden Fällen aber passiere etwas. Abschließend führte Nogler an: „Eines kann Kunst jedoch sicher: Kunst kann Menschen zusammenbringen“.
Bgm. Martin Kapeller, Marie Luise Parth, Siegfried Parth, Michael Nogler, Elisabeth Nogler-Semenitz und Vize-Bgm. Stefan Pickelmann (v.l.) bei der Vernissage. RS-Foto: Wechner
Diese Skulptur von Michael Nogler thematisiert die Flucht. RS-Foto: Wechner