Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Kulturmarke Kunststraße Imst – das Ende vom Lied?

Stille Kunststraße war seitens Stadtgemeinde angesagt – Das Konzept „still“ ging weitgehend auf

Abgesehen von recht still war es vor den Schaufenstern auch recht kalt. „Fluchtburgen“ waren rar, aber sehr gut besucht, wie beispielsweise Daniela Pfeifers Galerie DANART und die Galerie & Art in Residence.
13. Dezember 2022 | von Harald Gstrein
Kulturmarke Kunststraße Imst – das Ende vom Lied?
Projektmanagerin Gabriella Schatz wird keine weitere Kunststraße mehr organisieren. Im Bild: Annemarie Pechtl, Gabriella Schatz und Denise Beiler (v.l.). RS-Foto: Bundschuh
Alles hat ein Ende, nur die Imster Kunststraße und die Wurst haben zwei. Die drei Wochenenden der Veranstaltung sind vorüber, die Exponate in manchen Imster Schaufenstern bleiben uns aber noch einige Wochen erhalten. Die Möglichkeit des Erwerbs hängt aber davon ab, ob noch ein Kartele in der Box vor der Auslage aufzufinden ist oder nicht. Man könne sich aber auch, siehe Folder, getrost an Matthias Gottstein im Stadt Imst Kulturbüro wenden, der hat den „Draht“ zu den Kunstschaffenden und stellt dann die Kontakte her.

JOHANNESPLATZ 6 - 8. Sicher ein Highlight war auch am letzten Kunststraße Wochenende Galerie & Atelier in Residence. Gudrun Lenk-Wane zeigte mit „Trasformation“ sehr ansprechende Arbeiten aus weggeworfenen Materialien, vorwiegend Plastik, der schöne Schein trügt aber. Die Künstlerin meint: „Massenproduktion und Massenkonsum zerstören die Umwelt“, und sie versteht ihre Objekte auch als Hinweis darauf. Barbara Lott widmete sich mit „Art and Fashion“ unter dem Label „Lot of Lott“ Eigenkreationen aus textilen Materialien. Ype Limburg darf sich nicht nur als „Urgestein“ der Kunststraße verstehen, sondern ist sogar einer deren Gründer. Nach Imst mitgebracht hat er Arbeiten in experimenteller Siebdrucktechnik und graphisches Design. Außerdem lud er Besucher zum „Schokodruck“ ein, wobei es sich um süße Druckwerke zum vernaschen handelte.

BODYPAINTING - GEMALTE POESIE. Mit Live–Bodypainting and Performance brachten die Künstlerin Daniela Eneidi-Pahle und ihr Modell, die Tänzerin Judith Schmid, viel Farbe in den vergangenen Kunststraße-Sonntag und boten eine absolut sehenswerte Kunstperformance. Die Verwandlung von Judith mittels Farben in ein fantastisches Zauberwesen konnte vom Publikum live miterlebt werden. Gemalte Poesie auf der Haut transformierte Gefühle durch Farbe, Musik und Tanz.

GELUNGENES KONSTSTRASSE-RAHMENPROGRAMM. Das ursprünglich durch die Pandemie entstandene Konzept Kunststraße neu wirft Fragen auf, aber die von Gabriella Schatz initiierten Nachmittagsveranstaltungen des Rahmenprogramms waren absolut gelungen und ein echter Publikumsmagnet. Es begann mit der Lesung dreier höchst unterschiedlicher Literaten „MATTe Ansichten der Regensburger“. Es trugen vor: Annemarie Regensburger, Roswitha Matt und Manuel Matt. Der musikalische Beitrag kam von Hanno Deisenberger. „Das Bild im Wort“ war Titel der Wortraum–Lesung im Wiederlesen. Worte für kalte Wintertage und dunkle Nächte, vorgetragen von der gesamten „Wortraum Frauschaft“ wärmten und gaben der Seele Nahrung. Die Geschichte des Blues in Wort und Musikbeispielen brachte einen Kunststraße Höhepunkt von Dark Moon und Tochter Elisabeth. Die RUNDSCHAU hat berichtet. „Mila Ein Hauch von Zimt“ – Lesung und Musik schloss den Reigen des Rahmenprogramms ab. Eine berührende Geschichte rund um Liebe, Verlust und Hoffnung von Mark A. Mair und Denise Beiler.

KULTURMANAGERIN GABRIELLA SCHATZ ZIEHT EINEN SCHLUSSSTICH. Einige „Kunststraßen“ haben Gabriella Schatz und Alexandra Rangger gemeinsam auf die Füße gestellt. Nach einigen Jahren der Unterbrechung hat Gabriella den „Job“ noch einmal übernommen. Sie meint, dass es schon einigermaßen lief, aber im Wortlaut: „Teilweise ist der Frust mit dem neuen Konzept spürbar. Die ausstellenden Künstler waren weit überregional vertreten, kamen aber unter den gegebenen Voraussetzungen nicht recht zur Geltung.“ Gabriella Schatz wird keine weitere Kunststraße mehr leiten, wie sie gegenüber der RUNDSCHAU zu verstehen gab.

 
Kulturmarke Kunststraße Imst – das Ende vom Lied?
Stoff-Kreationen in unterschiedlichster Machart. Das ist die kreative Welt von Textilkünstlerin Barbara Lott. RS-Foto: Bundschuh
Kulturmarke Kunststraße Imst – das Ende vom Lied?
Bodypainting als gemalte Poesie im Rahmen der Kunststraße 2022. Im Bild Daniela Eneidi-Pahle und ihr Modell die Tänzerin Judith Schmid. RS-Foto: Bundschuh

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