Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Nationalfeiertag fast still

Die Tschett-Galerie Imst lud zur Gehsteig-Vernissage

Gebi Schatz feierte den Nationalfeiertag auf seine ganz besondere Art. Unter dem Motto „Unser aller Land“ organisierte er kurzerhand eine Gehsteig-Vernissage vor seiner Tschett-Feuergalerie in Imst. Wetterbedingt musste er den Gehsteig in den Hausgang verlegen.
3. November 2020 | von Friederike Hirsch
Nationalfeiertag fast still
Die strengen Covid-19-Regeln zwangen den Künstler Gebi Schatz (r.), die Vernissage in einem ganz kleinem Rahmen zu machen. RS-Foto: Hirsch
Von Friederike Hirsch

Es ist nebelverhangen, regnerisch und es dämmert schon. Wenig ist los auf den Straßen von Imst. Es ist ein Nationalfeiertag der besonderen Art. Selbst die immerwährende Neutralität, die wir am 26. Oktober feiern, hat Covid-19 nicht davon abgehalten, unser aller Leben zu verändern. Regnerisch und nebelverhangen sind daher auch die Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag. Bundespräsident Alexander Van der Bellen lässt eine Drohne durch die Gänge der Hofburg fliegen, das Parlament lädt zu einem virtuellen Tag der offenen Türe und das Bundesheer lädt zu einem „Hybrid-Event“ unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Sonst ist es Still rund um den Feiertag der Nation. Ganz still? Nicht ganz. Feuerkünstler und Tausendsassa der Kulturideen, Gebi Schatz, lädt zu einer Gehsteig-Vernissage, die er kurzerhand in eine Hausgang-Vernissage verwandelt.

ALLERLAND. Gebi Schatz hat eine Plakat-Aktion ins Leben gerufen. Mit seiner Aktion folgt er wohl dem Aufruf des Bundespräsidenten Van der Bellen, der meinte: „Nutzen wir diesen Tag in freudvoller Art und Weise.“ Das Motto „AllerLand“ hat Schatz ganz bewusst gewählt, sieht der den Nationalfeiertag doch als Feiertag für jeden. „In Zeiten, wo das persönliche Treffen und der unkomplizierte Meinungsaustausch nur erschwert möglich ist, habe ich mir diese Aktion überlegt“, erklärt Schatz. So hat er via Internet aufgerufen, ein Plakat auszudrucken und es und an sichtbaren Stellen auszuhängen. Ein ausgedruckter Flashmob, wenn man so will. Fotos von den Plakaten und den Menschen, die sich an der Aktion beteiligt haben, hat Gebi in seiner Hausgang-Vernissage präsentiert. In Form von Fotomontage hat er seine Plakate auch Politikern, wie unserem Bundespräsidenten oder unserem Landeshauptmann, in die Hände gedrückt. „Für mich ist das eine Form, um in diesen Zeiten Kunst zu transportieren. Jeder auf der ganzen Welt könnte daran teilhaben und sich dieser neuen Form der Vermittlung anschließen“, meint der Künstler. In dem 500 Jahre alten Hausgang des ehemaligen Gasthof „Mondschein“ muten die Fotos und die improvisierte Tiroler Fahne, vor der Gebi Schatz eine kleine Rede hält, etwas unheimlich und gespenstisch an. So wie der Nationalfeiertag im Zeichen der Pandemie. 
Nationalfeiertag fast still
Künstler Gebi Schatz: „Die Aktion soll keine Persiflage sein, sondern ist durchaus ernst gemeint. Ein Nationalfeiertag für Mensch und Tier.“ RS-Foto: Hirsch

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