Positiv gestimmt beginnt Mieming das neue Jahr

Die Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Herwig van Staa in seiner Heimatgemeinde Mieming bildete eines der Highlights des festlich gestalteten Vormittages. Seine Einstellung gegenüber Ehrungen lautet im Übrigen: „Nicht anstreben aber auch nicht ablehnen“, wie die RUNDSCHAU wiederholt feststellen durfte. Über die Mieminger Auszeichnung freute sich der „Landeshauptmann der Herzen“ aber sichtlich. Überhaupt war der gelungene und von der Mieminger Tanzlmusig begleitete Festakt ein „Landeshauptmänner-Stelldichein“. Zugegen waren Herwig van Staa, Altlandeshauptmann Günther Platter und Landeshauptmann Anton Mattle. Die Ära von Miemings Ehrenbürger Van Staa hatte vieles an Neuerungen gebracht, besonders hervorzuheben ist aber die Schaffung des Gesundheits- und Sozialsprengel, am Mieminger Plateau, aktuell geleitet von Geschäftsführerin Claudia Spielmann.

DIE STÖTTLHEX' SPRICHT. Die kommenden Wochen gehören der „fünften Jahreszeit“ an, wie auch der Obmann der Großen Nassereither Fasnacht Gerhard Spielmann meint. Ganz in diesem Sinn hat auch die Stöttlhex dem Mieminger Bürgermeister das Zepter aus der Hand genommen, die hat es aber wegen einer Verkühlung mit der Stimme, und sagte: „Ja mei da nuzt nix, rednen muasch du Bürgermoaschter“ und der war auch zur Stelle. Mit allen Veranstaltungen zu 950 Jahre Mieming, dem „echt geilen“ Fest am Badesee und der großartigen Isidorprozession trat Mieming ganz unterschiedlich in die Öffentlichkeit, ebenso mit den Ausstellungen in der Galerie im Mesnerhaus unter Leitung von Eva–Maria Huter. Sehr viel an Arbeit läuft aber im eher Stillen ab. Wie beispielsweise Planung und Umsetzung des Schule–Kindergarten-Projekts in Untermieming, da waren schon echte „Brocken“ von der Gemeinde zu stemmen. Auch für dieses Jahr ist allerhand an Baulichkeiten geplant. Die Mittelschule hat viel Konzeptarbeit aller Beteiligten geleistet und die Hex krächzt dem Bürgermeister und dem Gemeinderat ins Ohr: „Tuaz weiter, da muaß eppes gschiean aber glei amol.“ Mit den Ausführungen von Bürgermeister Martin Kapeller kann die Hex zufrieden sein und im Zweifelsfalle das Reden ruhig ihm überlassen.

DIE „PLATEAUMETROPOLE“ STEHT GAR NICHT SCHLECHT DA. Betreffs „Knete“, „Kohle“, „Flins“ oder „Maut“, egal wie man Einkünfte bezeichnen will, bedankte sich Bürgermeister Martin Kapeller für den wohl übergebenen Haushalt von Altbürgermeister Franz Dengg. Die Gemeindeverschuldung liegt durchaus im überblickbaren Bereich. Einen wesentlichen Beitrag dazu leisten die Gewerbebetriebe im Gemeindegebiet, allen voran das Alpenresort Schwarz und damit die Familie Pirktl. Dabei geht es auch darum Lehrplätze zu schaffen und somit die Jugend in der Region zu behalten. Die umfassenden Tätigkeiten eines Gemeinwesens können nicht in einem Artikel erfasst werden aber die grantlerte Stöttlhex tat sagen: „Na ja nit so schlecht aber gach weitermachen, bsondersch mit dera Mittlschual, dass es nit durchs Doch tropft beim Regn.“ Für die Umsetzung der Projekte des Jahres 2023 spricht auch die konstruktive Zusammenarbeit der Gemeinderatsfraktionen. Erfreut nahmen die Mieminger auch das an den offiziellen Teil anschließende Weißwurstessen entgegen, da konnte die heimische Küche kalt bleiben und es blieb genügend Zeit für „a Schlafele“ um sich auf das abendliche Neujahrskonzert vorzubereiten.

WALZERKLÄNGE AM PLATEAU. Zum Auftakt in das neue Jahr empfing die „Plateumetropole“ das Ensemble Walzerklang. Mit der Einladung dieses großartigen Klangkörpers haben die Gemeinde Mieming und federführend „Kulturlady“ Maria Thurnwalder nicht nur einen feierlichen Abend gestaltet, sondern ein Zeichen gesetzt. Ja, es gab schon Jahreswechsel, an denen wir mehr gelacht haben, meint auch der Verfasser, aber positiv denken ist angesagt und was an Worten fehlt, kann uns vielleicht Musik geben, ganz bestimmt jedenfalls beim Neujahrskonzert 2023 in Mieming. Der Abend brachte mehr als eine Reihe hervorragend dargebotener Musikstücke, die gekonnte Moderation machte das Konzerterlebnis zu einem fröhlich erzählten Gesamtkunstwerk, wofür sich die Gäste im ausverkauften Mieminger Gemeindesaal mit allerkräftigstem Applaus bedankten. Unter Leitung von Geigerin Annette Fritz bot das junge Ensemble neben der Wiener Tanzmusik des 19ten Jahrhunderts auch solistische Bravourstücke. In die Welt der Operette führten die Sopranistin Julia Schaffenrath und der Tenor Sascha Zarrabi, weiters der auch in seiner Moderation bestechende Aleksandar Jovanovic. Für viele musikbegeisterte Menschen zählt die Tradition der Mieminger Neujahrskonzerte zum festen Bestandteil des Jahreskreises und die RUNDSCHAU gratuliert der Gemeinde und Maria Thurnwalder zum gelungenen Konzertabend 2023.